Publikation

Stabilität, Sicherheit und Entwicklung in Nachkriegssituationen

Sind Politik und Instrumente der Europäischen Union ein kohärenter Beitrag? - Der Fall des Südsudan

Die Arbeitsgruppe Sicherheits- und Entwicklungspolitik von APRODEV führte im ersten Halbjahr 2007 mehrere Workshops mit afrikanischen Vertretern der Zivilgesellschaft durch. Sie beschloss, anhand eines Länderbeispiels prüfen zu lassen, ob die neuen Instrumente und Strategien der EU aus den Jahren 2006 und 2007 zu einem höheren Maß an Kohärenz geführt haben. Am konkreten Fall sollte untersucht werden, wie sich Politik und Strategien der EU auf die Rolle und den Handlungsfreiraum von zivilgesellschaftlichen Akteuren auswirken.

Eine Reihe von Gründen legte es nahe, den Sudan als Fallbeispiel zu nehmen. Dort hatte sich seit Beginn der 1990er Jahre unter starker Beteiligung der sudanesischen Kirchen und Frauenorganisationen ein breites Bündnis zivilgesellschaftlicher Akteure entwickelt, dem es im ersten Schritt darum ging, die Bevölkerung vor Kriegshandlungen zu schützen. Brot für die Welt und der Evangelische Entwicklungsdienst unterstützten und begleiteten dieses zivilgesellschaftliche Engagement von Anfang an.

 Als Folge ihres Engagements für den Schutz der Bevölkerung mischten sich sudanesische Kirchen und zivilgesellschaftliche Organisationen aktiv in die Debatte über ein Friedensabkommen ein. Sie entwickelten mit anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren Visionen für eine friedliche und tragfähige Gesellschaft im Sudan. Das „umfassende Friedensabkommen“, das am 9. Januar 2005 unterzeichnet wurde, ist von dieser breiten Beteiligung beeinflusst. Es lag daher nahe zu fragen, wie sich das verstärkte internationale Engagement nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens auf die lokalen Akteure auswirkt. Können sie ihre Arbeit für einen belastbaren Frieden und eine tragfähige Entwicklung fortsetzen? Ist das Engagement der EU kohärent und verstärkt es vielleicht den Beitrag der sudanesischen Zivilgesellschaft?„Wahre und dauerhafte Veränderungen im Land können nur durch die Sudanesinnen und Sudanesen selbst herbeigeführt werden“, betonen die Autoren dieser Studie.

 

Englische Originalausgabe:
Too Big – Too Many – Too Much
Policies and Instruments of the European Union in „post-peace agreement“ areas: a coherent contribution to stability, security and development? The Case of Southern Sudan

Erscheinungsdatum

ZFD-Akteur

Brot für die Welt

Sprache

Deutsch
Englisch

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