Ziviler Friedensdienst in der Ukraine
Friedensarbeit wird gebraucht – auch im Krieg
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ist eine Herausforderung für die ukrainischen Partnerorganisationen des Zivilen Friedensdienstes und für die Fachkräfte des ZFD. Unter extremen Bedingungen ist der Austausch intensiver denn je. Der Bedarf an Friedensarbeit steigt – auch in Zeiten eskalierter Gewalt.
Kurz nach Ausbruch des Kriegs passten die Partner und Fachkräfte des ZFD ihre Arbeit schnell an die neue Lage an. Seit Anfang 2022 geht es in erster Linie darum, die Zivilgesellschaft bei der Bewältigung der Kriegsfolgen zu unterstützen und den Zusammenhalt aufrecht zu halten. Die ukrainische Zivilgesellschaft ist trotz des Kriegs sehr aktiv. Sie hat viel Verantwortung übernommen. Sie versorgt, vernetzt und begleitet die notleidenden Menschen. Der soziale Zusammenhalt in der Ukraine ist enorm – und die zivilgesellschaftlichen Organisationen stärken ihn.
„Wir stehen vor immensen Herausforderungen und bieten humanitäre Hilfe, wo sie am dringendsten benötigt wird. Wir gehen aber auch schon einen Schritt weiter“, sagt Olga Filippova von der ZFD-Partnerorganisation IT Babusi, „wir entwickeln Kunstprojekte, bearbeiten Traumata und dokumentieren das Geschehene. Ohne die zusätzliche Unterstützung hätten wir uns nur auf das Überleben konzentrieren können.“ Die zivilgesellschaftlichen Organisationen brauchen auch weiterhin Support, bei der humanitären Hilfe und bei der Bewältigung der Kriegsfolgen. „Zusammenzuhalten und gemeinsam diese Zeit durchzustehen, das ist jetzt am wichtigsten für die Menschen, bestätigt Dmytro Kovbasyuk von der Organisation Zatsikavleni. „Wenn jeder Tag der letzte deines Lebens sein kann, hilft es sehr, jemanden zum Reden zu haben.“
Die zivilgesellschaftlichen Organisationen in der Ukraine müssen den Krieg gut überstehen. Sie werden nicht nur jetzt, sondern auch beim Wiederaufbau und bei der Aufarbeitung der Kriegsfolgen gebraucht. Die ZFD-Fachkräfte stehen in permanentem Austausch mit den lokalen Teams und sind teilweise auch in die Ukraine zurückgekehrt. Sie organisieren Hilfe, entwickeln Trainings, bilden aus, vernetzen und schaffen Synergien mit anderen Akteuren. Sie sind da, wenn ihre am Rande der Erschöpfung arbeitenden ukrainischen Kolleg*innen Zuspruch brauchen. Die Zusammenarbeit ist noch viel enger geworden, das Vertrauen ineinander ist groß.
Projekte des ZFD in der Ukraine
ZFD-Projekte der KURVE Wustrow
Dokumentation und Aufarbeitung von Menschenrechtsverletzungen und Traumatisierungen
Nahezu alle Gruppen der ukrainischen Gesellschaft erleben schwere Kriegsverbrechen. Traumatisierungen und Gewalterfahrungen müssen behandelt werden. Als Mitglied der Coalition Justice for Peace in Donbas dokumentiert die Eastern Ukrainian Center for Civic Initiatives (EUCCI) Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht. Seit Februar 2022 erschienen bereits acht umfassende mehrsprachige Berichte, die die internationale Öffentlichkeit über Kriegsverbrechen in der Ukraine informieren. Die gesammelten Daten können für gerichtliche Aufarbeitungen, beispielsweise am Internationalen Gerichtshof, genutzt werden. Eine aktualisierte Wanderausstellung über die Folgen des Kriegs für Zivilist*innen wird weiter in der Westukraine präsentiert und dient gleichzeitig als Diskussionsort für Debatten über den Umgang mit der aktuellen Kriegssituation. Anfang 2023 wurde das neue Buch „Unklare Klarheiten“ über Mythen und Vorurteile gegenüber der Ostukraine veröffentlicht. Es behandelt gesellschaftlich brisante Fragen zur künftigen Nachkriegsordnung, zum Umgang mit Kollaboration und zur künftigen Erinnerungsarbeit in der Ukraine.
Stabilisierung der Projektpartner und ihrer Teams – Aufrechterhaltung zivilgesellschaftlicher Strukturen
In der aktuellen Situation ist es wichtig, die Partnerorganisationen und deren Teams zu stabilisieren, damit die Arbeit unter dem Kriegsstress nicht zusammenbricht. Viele Kolleg*innen sind auf der Flucht, im Ausland oder über weite Teile der Ukraine verstreut. ZFD-Fachkräfte bemühen sich darum, dass es regelmäßige Online-Austausche gibt. Sie bieten psychosoziale Unterstützung, um einzelne Mitarbeitende und den Teamgeist zu stärken. Die Partnerorganisation EAST SOS evakuiert Schutzbedürftige aus der Ostukraine, leistet humanitäre Hilfe und bietet psychosoziale Beratung. Im Oktober 2022 schulten EAST SOS und eine ZFD-Fachkraft Aktivist*innen in Stress- und Traumabewältigung mittels Somatic Experiencing. Das ist ein körperorientierter Ansatz zum Umgang mit Stress und Trauma. Die ausgebildeten Aktivist*innen setzen das neue Wissen direkt in ihrem Umfeld ein.
Reduktion und Prävention von Gewalt in gesellschaftlichen Konflikten
Gerade jetzt ist die Entwicklung von gemeinsamen Zukunftsperspektiven eine Herausforderung für alle Ukrainer*innen. Niemand weiß, wie die Nachkriegsgesellschaft aussehen wird. Die in der Platform for Nonviolent Activism zusammengeschlossenen Organisationen AMES, Theatre For Change und Network for Responsible People in Kiew und die Organisation Foundation for Community Development in Winniza (vormals Kramatorsk) arbeiten an Konzepten zur Gewaltprävention bei innergesellschaftlichen Konflikten, beispielsweise zwischen Binnengeflüchteten und Aufnahmegemeinden. Kolleg*innen von Theatre for Change und ukrainische Aktivist*innen geben Erlebnissen und Emotionen über das Theaterspiel Raum und machen brisante Themen ansprechbar. Die Teams der Plattform bildeten sich in traumainformierter Arbeit und Methoden von Oral History fort. Das ist eine Methode, die auf Interviews mit Zeitzeug*innen und der Dokumentation ihrer Aussagen beruht. Sie macht es möglich, neben der offiziellen Geschichtsschreibung auch individuellen Erzählweisen Platz zu geben.
ZFD-Projekte des forumZFD
Nachbarschaftshilfe
Das forumZFD unterstützte bereits vor dem Krieg zivilgesellschaftliches und bürgerschaftliches Engagement. Die ukrainische Nachbarschaftsinitiative Zatsikavleni („Gute Nachbarschaft“) belebte die Tradition der Hinterhöfe von Odessa neu. Sie sind Orte sozialer Interaktion geworden und die Basis für eine starke und widerstandfähige Zivilgesellschaft. Ausgebildete Community-Koordinator*innen (CK) motivierten die Bevölkerung dazu, in ihren Nachbarschaften Verantwortung zu übernehmen. Mit Kriegsbeginn wurde das große Potenzial dieser organisierten Nachbarschaften deutlich: Nothilfe und Unterstützungsangebote kommen dort an, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Die CK kennen die Bedürfnisse ihrer Nachbarschaften. Sie wissen, wo alleinstehende ältere Menschen wohnen, die Hilfe benötigen. In Zusammenarbeit mit dem ZFD versorgen sie über 4.000 Bewohner*innen in Odessa mit Lebensnotwendigem, verwandeln Keller in Schutzräume, unterstützen Kinder und Familien und schaffen Möglichkeiten des Austauschs über Sorgen, Ängste und konkrete Hilfen. Weitere Informationen dazu finden Sie auf den Webseiten des ZFD-Trägers forumZFD.
Supervision
Beim Expertise-Netzwerk „Empathy Support“ können sich Menschen Rat und Unterstützung holen, die in sozial-psychologischen Berufen arbeiten. Nach mehr als zwei Jahren im Kriegszustand ist bei ihnen die persönliche Belastung besonders hoch. Die Angebote des Netzwerks machen sie stark, damit sie anderen weiterhin helfen können und selbst gesund bleiben. ZFD-Fachkräfte und das lokale Team organisieren „Empathie-Cafés“. Das sind Online-Angebote für Menschen, die sich in einem sicheren und moderierten Raum über Probleme, Bedürfnisse und Bewältigungsmechanismen austauschen, Unterstützung anfragen und auch selbst anbieten.
Räume für schwierige Themen öffnen
Das forumZFD arbeitet schon lange mit der Theatergruppe ArtPlayback zusammen. Die kreativen Ansätze des interaktiven Theaters machen es möglich, über schwierige Themen wie Entfremdung, Identität und Gewalt zu sprechen. Bei den Teilnehmenden stoßen die nicht-konfrontativen Methoden auf positive Resonanz. Niemand fühlt sich verurteilt oder ausgeschlossen. Seit Kriegsbeginn arbeitet das Team daran, den Sorgen der Menschen theaterpädagogisch Raum zu geben: Durch Playback-Theater verarbeiten die Teilnehmenden ihre Ängste, Fluchterfahrungen, Verluste und Schuldgefühle. Die Online- und Offline-Angebote richten sich an Kunst- und Kulturschaffende in und außerhalb der Ukraine.
Erfahrungen der Kinder im Krieg sichtbar machen
Der Fokus des War Childhood Museum (WCM) liegt darauf, Kriegserfahrungen von Kindern sichtbar zu machen. Bereits vor dem Krieg hat das Team mit Kindern in der Ostukraine gearbeitet und ihre Geschichten in Ausstellungen erzählt. Seit Ende Februar 2022 dokumentiert das WCM die Kriegs- und Fluchterfahrungen von Kindern aus der gesamten Ukraine. Dafür bilden die ZFD-Fachkräfte verschiedene Organisationen in traumasensibler Arbeit mit Zeitzeug*innen (Oral History) aus. Es gibt Online-Workshops für Eltern, Lehrkräfte und Medienschaffende zu der Frage, wie man mit Kindern über Krieg sprechen kann.
Stärkung der Resilienz und des gesellschaftlichen Zusammenhalts in den südlichen Gemeinden der Region Odessa
Die Arbeit mit dem Regional Analytical Center (RAC) förderte bisher eine aktive Bürgerschaft und stärkte Vertrauen zwischen Zivilgesellschaft und lokalen Verwaltungen. Die aktiven Bürger*innen müssen ihre Mitmenschen beim Wiederaufbau der Ukraine künftig über einen langen Zeitraum zu großen gesellschaftlichen Anstrengungen motivieren. Es wurden lokale Dialog-Initiativgruppen (DIGs) geschaffen, in denen Bedürfnisse diskutiert und mit den zuständigen Kommunalverwaltungen vorangebracht werden. Seit Kriegsbeginn erweisen sich die DIGs als zentrale Anlauf- und Vermittlungsstellen für besonders verletzliche Gruppen (beispielsweise Binnengeflüchtete und ältere Menschen).
Unterstützung für Familien im Krieg Seit 2022 unterstützt das forumZFD „Kidfriendly“, ein Netzwerk von Eltern in Odessa und Umgebung. Entstanden ist Kidfriendly bereits 2011 als Facebook-Gruppe, die seitdem stetig gewachsen ist und heute über 43.000 Mitglieder hat. Mittlerweile organisiert das Netzwerk verschiedenste Unterstützungsangebote für Eltern, sowohl online als auch offline. Dadurch hilft Kidfriendly Familien, mit den großen Belastungen umzugehen, die der Krieg verursacht. Jede Familie spürt diese Auswirkungen – unabhängig davon, ob sie im Ausland Schutz gesucht hat, innerhalb der Ukraine geflüchtet oder in ihren Heimatorten geblieben ist. Eltern müssen alltägliche Herausforderungen bewältigen und gleichzeitig emotional für ihre Kinder da sein. Sie sind mit existentiellen Fragen konfrontiert, zum Beispiel: Wie kann ich meine Kinder vor dem Krieg schützen? Wo ist es noch sicher? Sollte ich mit meiner Familie ins Ausland gehen? Wie ermögliche ich meinen Kindern trotz des Kriegs einen möglichst normalen Alltag und ein fröhliches und gesundes Aufwachsen? Viele dieser Themen, die Eltern umtreiben, werden in der ukrainischen Gesellschaft kontrovers diskutiert – etwa, ob man in Kriegszeiten glücklich sein darf, ob eine Frau sich scheiden lassen darf, wenn ihr Mann auf dem Schlachtfeld das Vaterland verteidigt, oder ob es Verrat am eigenen Land ist, ins Ausland zu fliehen. Kidfriendly hilft tausenden Eltern dabei, mit diesen sensiblen Fragen achtsam umzugehen. Das Projekt bietet Raum dafür, unterschiedliche Meinungen mit Respekt und Toleranz zu besprechen. Die Moderator*innen der Online-Community werden in gewaltfreier Kommunikation geschult und stehen den Familien bei schwierigen Entscheidungen bei. So entsteht ein empathisches und unterstützendes Miteinander, was für viele Eltern eine wichtige emotionale Stütze ist.
ZFD-Projekte der GIZ
Friedenspädagogik für mehr Widerstandskraft und gegen Stress
Pädagog*innen und Schulpsycholog*innen müssen kriegsverursachten Stress und Traumata bei Kindern und Jugendlichen im Schulalltag auffangen. Für diese Aufgabe entwickeln ZFD-Fachkräfte und die Teams der Partnerorganisationen Trainings und führen Schulungen durch. Sie erarbeiten Materialien und unterbreiten Angebote zur Selbstvorsorge. An der Dnipropetrovsker Akademie für Lehrerfortbildung (DANO) gibt es Trainingskurse für Lehrer*innen und Angestellte zum Umgang mit kriegsverursachtem Stress und Traumata im Unterrichtsalltag. Die Partnerorganisation Power of Future (PoF) spricht vor allem Klassenlehrer*innen mit kreativen Methoden zur Stressbewältigung an. Gleichzeitig werden Supervisionseinheiten für Schulpsycholog*innen und Workshops für Erwachsene mit psychologischen Unterstützungsangeboten angeboten.
Der ZFD-Partner EdCamp Ukraine adressiert explizit Schüler*innen mit sozialen, ethischen und emotionalen Lerninhalten. Das Institute for Peace and Common Ground (IPCG) in Kiew vermittelt Schüler*innen und den Lehrkräften an einigen Pilotschulen Instrumente zur Selbstvorsorge und Resilienz. Zum Schulbeginn erschien das eigens entwickelte Lehrbuch „Good Neighborhood“ für die fünfte Klasse. Es behandelt den Umgang mit Konflikten, Vorurteilen und persönlichen Grenzen. Für das landesweit bekannte Magazin „Piznayko“ für Grundschulkinder werden monatlich mindestens drei Doppelseiten kindgerecht erarbeitet.
Für ein respektvolles Miteinander von Binnengeflüchteten und Menschen in den Aufnahmegemeinden
Bei der Arbeit mit Binnengeflüchteten und Aufnahmegemeinden zählen die Perspektiven beider Gruppen. Geflüchtete erhalten psychologische, soziale und rechtliche Unterstützung und Beratung (siehe Video über die Arbeit mit der Partnerorganisation M.art.in-Klub). Darüber hinaus werden Kommunikation und Koordination mit den Kommunen verstärkt. Gibt es Probleme, so wird die Bevölkerung in die Lösungsfindung einbezogen. Es gibt Schulungen in Mediation, Dialogarbeit und Konfliktsensibilität und berufliche Angebote für die Neuankömmlinge in den Gastgemeinden. Unterstützung erhalten auch Menschen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben. Diese steigt in Kriegszeiten massiv an. Ziel ist es, allen Bürger*innen Raum für Austausch und Verarbeitung zu geben, damit sie rasch zu einem Leben in Würde und Menschlichkeit zurückfinden.
Künftige Zusammenarbeit
Der Zivile Friedensdienst unterstützt die ukrainische Zivilgesellschaft auch in Zukunft dabei, die großen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft des Landes zu meistern. Partner und Fachkräfte sehen in folgenden Bereichen Bedarf:
- Mental Health and Psycho-Social Support (MHPSS): ZFD-Fachkräfte arbeiten bereits jetzt in einem großen Netzwerk von ukrainischen Expert*innen, die psychosoziale Hilfe für die Teams der Partner und für die Bevölkerung anbieten. MHPSS-Projekte tragen dafür Sorge, dass Menschen wieder handlungsfähig und kollektive Traumata bearbeitet werden. Ganz wichtig wird die Arbeit mit Kriegsveteran*innen. Dazu hat der ZFD Partner mit fundierten Erfahrungen in den Ländern des Westlichen Balkans.
- Dokumentation von Kriegsgeschichten: Dokumentierte Kriegserfahrungen und Menschenrechtsverletzungen helfen dabei, das Kriegsgeschehen zu verarbeiten. Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist Grundlage für gesellschaftlichen Dialog und beugt erneuter Gewalt vor.
- Räume für Dialog: In Dialogveranstaltungen brechen vereinfachte Erzählweisen auf. Sie bringen eine Vielfalt von Meinungen zurück. Das ist wichtig für eine stabile Demokratie.
- Konfliktsensibler Journalismus: Im Krieg spielen Falschnachrichten eine große Rolle. Es ist schwierig herauszufinden, welche Quellen verlässlich und welche Informationen vertrauenswürdig sind. Medien können die Lage eskalieren – oder deeskalieren. Eine faktenbasierte, ausgeglichene Berichterstattung gewinnt Vertrauen zurück.
- Kirchliche Friedensarbeit: Perspektivisch bietet sich die Zusammenarbeit mit Kirchengemeinden und kirchlichen Initiativen an, die bereits zivile Konfliktbearbeitung und interreligiöse Arbeit leisten. ZFD-Träger AGIAMONDO verfügt über gewachsene Kontakte zu entsprechenden Akteuren in der Ukraine und hat mit Partnern mögliche Beiträge kirchlicher Akteure zur Friedensarbeit in der Ukraine vorbereitet.
- Sozialer Zusammenhalt: Nach über zwei Jahren Krieg ist die Gesellschaft in der Ukraine immer komplexer geworden, denn die Menschen machen sehr unterschiedliche Erfahrungen. Um nur einige zu benennen: Ein großer Teil der Bevölkerung hat Flucht erlebt (innerhalb der Ukraine oder ins Ausland), viele sind traumatisiert oder haben traumatisierte Angehörige, manche haben Familienangehörige an der Front, haben sich freiwillig zum Militärdienst gemeldet oder wurden eingezogen. Das gegenseitige Leid und die individuellen Schicksale anzuerkennen, erfordert viel Empathie in der Gesellschaft. Solidarität und Zusammenhalt sind wichtige Voraussetzungen für eine aktive und inklusive Zivilgesellschaft. Dewr ZFD stärkt den sozialen Zusammenhalt – damit die unterschiedlichen Erfahrungen nicht zu Spaltung und Konflikten führen.
Titelfoto: Lewin Bormann/Aachen, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons
Weitere Fotos: KURVE Wustrow; EUCCI; Zatsikavleni; Anstasiya Hhrishina