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Kenia: Theaterarbeit fördert Veränderung

Im Herzen von Nairobi liegt Mukuru. In der großen informellen Siedlung sind die Menschen mit zahlreichen Problemen konfrontiert. Gemeinsam mit der Partnerorganisation Ruben Centre setzt sich der ZFD hier für friedliche Konfliktbearbeitung ein. Ein wichtige Rolle spielt dabei Theaterarbeit.

Mukuru ist sehr dicht besiedelt. Die Bewohner*innen kämpfen neben Armut auch mit vielen sozialen Problemen wie Kriminalität, Drogenmissbrauch und sexualisierter Gewalt. Die kenianische Regierung hat einen Prozess zur Aufwertung der Slums eingeleitet. Dies erhöht jedoch die Spannungen, denn die Menschen befürchten Vertreibung und Gewalt bei Räumungen.

Der ZFD-Träger GIZ und das Ruben Centre setzten in dieser spannungsgeladenen Atmosphäre unter anderem auf Partizipatives Bildungstheater (P.E.T.), um Frieden zu fördern und positive Veränderungen voranzutreiben. Mit der Theater-Methode gelingt es, sensible Themen anzusprechen, Aufklärungsarbeit zu leisten und die Menschen zu stärken. Dabei stellt P.E.T. sicher, dass jede Stimme gehört und die Perspektiven aller Mitglieder der Gemeinschaft respektiert werden. Geschulte Moderator*innen begleiten die Theateraufführungen und die anschließenden Diskussionen.

Abriss informeller Siedlungen verstärkt Ängste

So fand kürzlich eine P.E.T.-Aufführung mit Darsteller*innen aus Mukuru statt, bei der es um den Abriss informeller Siedlungen ging. Das Treffen war der Höhepunkt einer Reihe von P.E.T.-Treffen in verschiedenen Teilen Mukurus, die im Rahmen des „Special Planning Area Projects“ der kenianischen Regierung für eine Renovierung vorgesehen sind. Über die Theater-Methode drückten die Bewohner*innen ihre Bedenken in Bezug auf die laufenden staatlichen Projekte für erschwinglichen Wohnraum aus. Sie kritisierten, dass die Menschen nicht in die Planungen eingezogen werden und von Entscheidungen ausgeschlossen sind, die ihre Lebensbedingungen und ihre Zukunft direkt betreffen. Unzureichende Informationen über die Pläne der Regierung verstärken zudem Ängste, Spannungen und Spekulationen.

Das partizipative Bildungstheater befähigt die Bewohner*innen Mukurus, sich gemeinsam für Veränderungen und die Wahrung ihrer Rechte einzusetzen. So werden sie gestärkt, um beispielsweise besser mit den Behörden verhandeln zu können und nachhaltige Lösungen zu entwickeln.


Der Text basiert auf einem Beitrag von Margaret Kariuki und Victor Ochora (Ruben Centre) und ist zuerst erschienen im ZFDinfo-Newsletter der GIZ (Ausgabe Nr. 15 Oktober 2023).

Mehr zur Arbeit des ZFD-Trägers GIZ in Kenia lesen Sie auch in unserer Projektdatenbank. Mehr Informationen und Praxisbeispiele für Theaterarbeit finden Sie in unserem Artikel Bühne frei für Theaterarbeit.

Foto: GIZ