Publikation
Gewaltökonomie - Möglichkeiten und Grenzen entwicklungspolitischer Handlungsoptionen
Diese Handreichung gibt in eng begrenztem Umfang einen Überblick über die wichtigsten Charakteristika und Ausprägungsformen von Gewaltökonomien. Sie richtet sich an Länder- und Projektverantwortliche in staatlichen wie nicht-staatlichen Einrichtungen der Entwicklungszusammenarbeit und möchte auf potenzielle Wechselwirkungen zwischen Projektmaßnahmen und gewaltökonomischen Strukturen hinweisen. Gewaltökonomien haben nicht nur im entwicklungspolitischen Kontext bedrohliche Auswirkungen und sind ganz sicher nicht nur durch Maßnahmen der Entwicklungspolitik einzuschränken. Ein nachhaltiger Erfolg setzt die Kohärenz von Außen-, Wirtschafts-, Entwicklungs- und Sicherheitspolitik voraus. Es kann jedoch ein Anfangspunkt sein, zunächst für jedes einzelne Politikfeld die Beziehungen und Berührungspunkte zu dem komplexen Phänomen der Gewaltökonomien darzulegen. Der folgende Beitrag will dies für den Bereich der Entwicklungspolitik tun.
Dabei wird zunächst der Begriff der Gewaltökonomie (GÖ) erläutert und abgegrenzt. Anschließend wird durch konkrete Beispiele die Beziehung zum realen entwicklungspolitischen Kontext hergestellt. Dies dient dazu, die Bandbreite potenzieller Ansatzpunkte verschiedener Politikfelder zu differenzieren. Fünf Leitfragen sollen abschließend dazu beitragen, das Beziehungsgeflecht zwischen Projektarbeit und gewaltbasierter Wirtschaftsdynamik besser zu erfassen und die Handlungsspielräume der eigenen Organisation bzw. lokaler Partner strukturiert zu reflektieren.
English Version: Economies of Violence. A Challenge for Development Policy.