Publikation

Mit der Unterzeichnung des Friedensvertrags vor etwas über zehn Jahren wurde dem seit 36 Jahren andauernden Bürgerkrieg ein Ende gesetzt. Das Bemühen um den Aufbau einer demokratischen Gesellschaft hat auch in der Agenda der deutschen Entwicklungszusammenarbeit oberste Priorität. Der DED und die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) unterstützen dieses Anliegen unter anderem mit Projekten zur Demokratieförderung. Der Dialog zwischen Zivilgesellschaft, Kommunen und staatlichen Institutionen soll damit gestärkt werden. Die überall sichtbare Armut für einen Großteil der Menschen, die Ausgrenzung der indigenen Bevölkerung von sie betreffenden Entscheidungen, Rassismus, Gewalt gegen Frauen und Machismus gehören in Guatemala zum Alltag. Ebenso wie Jugendkriminalität, Drogenkartelle, die ganze Landstriche unter ihrer Kontrolle haben, Korruption und der unkontrollierte und wilde Abbau der Naturressourcen des Landes.

Die im Nordosten des Landes gelegene Region Petén wurde zur Jahrtausendwende von zwei Naturkatastrophen getroffen. Die Behörden und die drei am meisten  betroffenen Gemeinden im Süden des Petén begannen darauf- hin, zum Dialog an „Runden Tischen“ einzuladen, um aufkommende Konflikte friedlich zu regeln. Die Arbeitskreise sind offen für alle Interessierten. Sie arbeiten auf der Grundlage des Dialogs, und bei an sie heran getragenen Konflikten wirken die Mitglieder als Mittler. Der DED unterstützt die Mesas de dialogo (Arbeitskreise) seit Ende 2002 mit einem Entwicklungshelfer als Berater. Nicht nur auf Missstände bei der Nutzung von Naturressourcen wird eingegangen, sondern diese Mesas stellen ein solides Instrument des Dialogs zwischen Zivilgesellschaft, Repräsentanten von Behörden und den Stadtverwaltungen dar. Sie tra- gen auch zu den Wahlen aktiv bei, damit diese demokratisch und gewaltfrei ablaufen.