Projekt
Perspektiven schaffen, Geflüchteten beistehen
Land
ZFD-Akteur
Projektländer in Mittelamerika:
Costa Rica. Hauptstadt: San José; Bevölkerung: rund 5,1 Mio. Menschen (101 pro km²). Unabhängigkeit: 1821 (von Spanien); Regierungsform: präsidiale Republik. Die letzte Präsidentschaftswahl fand 2022 statt. Costa Rica gilt als stabilste Demokratie Mittelamerikas. 2021 ist das Land dem Club der Industriestaaten, der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) beigetreten. Human Development Index 2022 (HDI): Rang 64 (von 193 Ländern); Global Peace Index 2023 (GPI): Rang 39 (von 163 Ländern).
El Salvador. Hauptstadt: San Salvador; Bevölkerung: rund 6,5 Mio. Menschen (315 pro km²). Unabhängigkeit: 1821 (von Spanien); Regierungsform: präsidiale Republik. Nach einem blutigen Bürgerkrieg (1980-1992) wurden demokratische Strukturen etabliert. Die letzte Präsidentschaftswahl fand 2019 statt, die nächste folgt 2024. Im März 2022 rief Präsident Nayib Bukele den Ausnahmezustand im Kampf gegen Bandenkriminalität aus, der seitdem mehrfach verlängert wurde. HDI 2022: Rang 127/193; GPI 2023: Rang 122/163.
Guatemala. Hauptstadt: Guatemala-Stadt; Bevölkerung: rund 17,1 Mio. Menschen (160 pro km²). Unabhängigkeit: 1821 (von Spanien); Regierungsform: präsidiale Republik. Von 1960 bis 1996 wütete ein Bürgerkrieg, der mit schweren Kriegsverbrechen einherging, und längst nicht aufgearbeitet ist. Der Rauswurf der UN-Kommission gegen Straffreiheit (CICIG) in 2019 zeigt, dass sich die Demokratie im Land in einer schweren Krise. Die jüngsten Parlaments- und Präsidentschaftswahlen haben die Krise verschärft. In der Stichwahl ums Präsidentenamt gewann im August 2023 überraschend Bernardo Arévalo. Doch zeitgleich wurde seine 2017/18 gegründete Partei suspendiert. Ob Arévalo im Januar 2024 als Präsident vereidigt wird, und wie handlungsfähig er dann sein wird, ist derzeit völlig offen. HDI 2022: Rang 136/193; GPI 2023: Rang 103/163.
Honduras. Hauptstadt: Tegucigalpa; Bevölkerung: rund 10 Mio. Menschen (90 pro km²). Unabhängigkeit: 1821 (von Spanien); Regierungsform: präsidiale Republik. Die letzte Präsidentschaftswahl fand 2021 statt, bei der Xiomara Castro als erste Frau das Präsidentinnenamt erringen konnte. Ende 2022 rief sie den Ausnahmezustand im Kampf gegen Bandenkriminalität aus. HDI 2022: Rang 138/193; GPI 2023: Rang 120/163.
Projekt: ZFD-Partner und Fachkräfte setzen sich in den Projektländern, aber auch grenzübergreifend dafür ein, die Lage von Migrant*innen zu verbessern. Ziel ist, dass kirchliche, zivilgesellschaftliche und staatliche Schlüsselakteure gemeinsam Strategien formulieren und umsetzen, die der menschlichen Sicherheit der Geflüchteten zugutekommen. Auf lokaler Ebene arbeiten die Partnerorganisationen daran, die Perspektiven der Menschen vor Ort zu verbessern, um Migration zu verhindern. Im Mittelpunkt stehen vulnerable Gruppen, insbesondere Jugendliche und Frauen, die von der allgegenwärtigen Gewalt besonders betroffen sind. Sie sollen in die Lage versetzt werden, ihr Potenzial in ihren Herkunftsregionen zu entfalten, anstatt sich auf den gefährlichen und meist aussichtslosen Weg in Richtung USA zu machen. Dazu ist es wichtig, sie dabei zu unterstützen, ihre Kompetenzen für die Bearbeitung lokaler Konflikte und für den Dialog mit staatlichen Behörden auszubauen.
Praxisbeispiel: Jugendliche lernen, eigene Kurzfilme zu produzieren, die porträtieren, wie sich Migration in ihren Gemeinden auswirkt. Hierdurch wird der Austausch innerhalb der Gemeinde angeregt, Bedarfe zu identifizieren und Lösungsansätze zu finden. Zugleich werden Jugendnetzwerke darin gestärkt, ihre Vorschläge in Gemeindeentwicklungspläne auf lokaler Ebene einbringen zu können. Die so geförderte politische Beteiligung stärkt die Verbundenheit auf lokaler Ebene.
Konfliktfelder: Jedes Jahr überqueren hunderttausende Menschen aus Mittelamerika die Südgrenze Mexikos, um in die USA zu gelangen. Auf dem Weg werden fast zwei Drittel von ihnen Opfer von (sexualisierter) Gewalt, Erpressung, Entführung und Mord. Trotzdem brechen die Menschen auf, da sie in ihrer Heimat keine Perspektiven sehen. Ein Kernproblem ist die Armut: Einkommen, Eigentum und Land sind extrem ungleich verteilt. Raubbau an der Natur und die Folgen des Klimawandels kommen verschärfend hinzu. Neben der Armut treiben Gewalt, organisierte Kriminalität, Korruption und allgemeine Straflosigkeit die Menschen in die Flucht. Straftaten werden oft nicht verfolgt und geahndet. Die alltägliche Gewalt geht von Jugendbanden und Drogenkartellen aus, aber auch häusliche Gewalt gegen Frauen ist extrem verbreitet. El Salvador und Guatemala leiden zudem unter den zurückliegenden Bürgerkriegen. Diese endeten zwar in den 1990ern, doch die Kriegsverbrechen wurden nicht ausreichend aufgearbeitet.
Projektpartner
Projektstandorte
Zielgruppen
ZFD-Fachkräfte (im Einsatz)
Weitere Informationen
Dieses Projekt wird mit Mitteln aus der Sonderinitiative „Geflüchtete und Aufnahmeländer“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.