Projekt
Mit- statt gegeneinander: Dialog schafft Zusammenhalt
Land
ZFD-Akteur
Projektland: Kenia (Ostafrika). Hauptstadt: Nairobi; Bevölkerung: rund 55 Mio. Menschen (97 pro km²). Unabhängigkeit: 1963 (von Großbritannien); Regierungsform: präsidiale Republik. Human Development Index 2022: Rang 146 (von 193 Ländern); Global Peace Index 2023: Rang 117 (von 163 Ländern).
Projekt: ZFD-Partnerorganisationen (PO) und Fachkräfte setzen sich für ein friedliches Zusammenleben von Vertriebenen, Geflüchteten und Aufnahmegemeinden ein. Das gelingt z.B. durch gemeinsame Dialogveranstaltungen zum sozialen Zusammenhalt und zu gewaltfreier Konfliktbearbeitung. Zudem werden Informationen zu Ursachen und Folgen von Vertreibung auf Gemeindeebene verbreitet. PO und ZFD-Fachkräfte arbeiten dabei sowohl mit Binnenvertriebenen als auch mit Menschen, die aus anderen Ländern nach Kenia geflohen sind. Durch Trainings zu konfliktsensiblem Journalismus wird der Verbreitung von Stereotypen vorgebeugt. Da Vertreibung und die daraus resultierenden Konflikte vielfach mit einer hohen psychologischen Belastung einhergehen, werden Angebote zu Individual- und Gruppenberatung von Geflüchteten und Mitgliedern der Aufnahmegemeinde aufgebaut, Informationsmaterialien bereitgestellt und ein gemeindebasiertes psychosoziales Beratungssystem aufgebaut.
Praxisbeispiel: Eine Gruppe aus kenianischen und nach Kenia geflüchteten Aktivist*innen organisierte mit Kulturschaffenden ein Online-Festival unter dem Motto „Enhancing the spaces for dialogue“ (dt: Dialogräume ausbauen). In Podiumsdiskussionen und später ausgestrahlten Podcasts wurden über diverse Themen wie Flucht in Afrika, aber auch Genderaspekte und Vorurteile diskutiert.
Konfliktfelder: In Kenia kommt es regelmäßig zu Flucht und Vertreibung. Die Ursachen sind vielfältig: Die Menschen fliehen vor Naturkatastrophen oder müssen Bauvorhaben und Entwicklungsprojekten weichen. Viele Menschen suchen vor gewaltsamen Konflikten in anderen Landesteilen Schutz. Meist geht es dabei um Ressourcen (v.a. Land) und politische Kontrolle. Derzeit sind über 300.000 Menschen Vertriebene im eigenen Land. Hinzu kommen fast 600.000 Asylsuchende aus anderen Ländern. Die Mehrzahl beider Gruppen verfügt über keine ausreichende Grundversorgung. Die Aufnahmegemeinden sind überlastet, die Ortsansässigen fühlen sich bedroht. Daraus resultieren Konflikte, die ethnisch aufgeladen werden, was das Risiko erneuter Vertreibung erhöht. Die rechtliche Situation bleibt kompliziert. Bis heute leugnet die kenianische Regierung Vertreibung innerhalb Kenias, was die Arbeit mit dieser Gruppe von Vertriebenen erheblich erschwert. Der Ende 2022 unterzeichnete progressive „Refugee Act“ (dt. Gesetz zu Flucht) bietet zumindest die Chance zu einer verbesserten Arbeit mit Geflüchteten aus anderen Ländern.
Projektpartner
Projektstandorte
Zielgruppen
ZFD-Fachkräfte (im Einsatz)
Weitere Informationen
Dieses Projekt wird mit Mitteln aus der Sonderinitiative „Geflüchtete und Aufnahmeländer“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.