Projekt

Mit mehr Teilhabe und Dialog zu mehr Frieden

Land

Äthiopien

ZFD-Akteur

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit

Projektland: Äthiopien (Ostafrika). Hauptstadt: Addis Abeba; Bevölkerung: rund 127 Mio. Menschen (104 pro km²). Gründung: 1974 endete die etwa 700-jährige Herrschaft der Kaiser-Dynastie mit einem Putsch; 1974-1991: Militärdiktatur; 1991-2019: weitgehend autokratische Koalitionsregierung „Revolutionäre Demokratische Front“; seit 2019: Koalitionsregierung „Prosperity Party“; Regierungsform: föderale Republik. Human Development Index 2021: Rang 175 (von 191 Ländern); Global Peace Index 2023: Rang 151 (von 163 Ländern).


Projekt: In Äthiopien arbeitet der ZFD mit zivilgesellschaftlichen Akteur*innen und Netzwerken zusammen, die sich für gewaltfreie Konfliktbearbeitung, Dialog und Menschenrechte einsetzen. Die Partnerorganisationen (PO) des ZFD leisten durch Dialogprojekte wichtige Beiträge zur Verständigung innerhalb der Zivilgesellschaft sowie mit Interessensvertreter*innen auf verschiedenen Ebenen, darüber hinaus zur Teilhabe benachteiligter Bevölkerungsgruppen, zur Einhaltung der Menschenrechte, zur konfliktsensiblen Medienarbeit und zur Trauma-Arbeit durch inklusive psycho-soziale Beratung. Das Projekt legt Schwerpunkt auf die Beteiligung von Frauen und Jugendlichen an lokalen sowie nationalen Dialog- und Friedensprozessen. Die PO schaffen hierfür die nötige Infrastruktur und setzen sich dafür ein, dass alle Bevölkerungsgruppen einbezogen werden. Neben Dialogprojekten fördern sie den Ausbau von Netzwerken (Community of Practice) für gemeinschaftliches Lernen und Erfahrungsaustausch, das an die jeweiligen Bedarfe der Mitglieder und ihrer Zielgruppen angepasst werden kann.

Praxisbeispiel: Die langjährige ZFD-Partnerorganisation APCfC unterstützt die Teilhabe von Frauen in lokalen Dialog- und Friedensprozessen um Land- und Ressourcenkonflikte in Borena, Oromia. In Frauen-Friedensforen organisieren sich Frauen aus den Gemeinden und entwickeln ihre Fertigkeiten u.a. in Dialog und Konfliktbearbeitung, in Selbstorganisation, finanzieller Bildung und Netzwerkarbeit weiter. So haben die Frauen aus Borena zusammen mit APCfC z. B. Spar- und Selbsthilfegruppen gegründet und sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass geklautes Vieh zurückgegeben wurde.


Konfliktfelder: Äthiopien befindet sich in einem umkämpften politischen, ökonomischen und sozialen Übergang, der zu Konflikten auf lokaler, regionaler oder föderaler Ebene führt und historische Brüche vertieft. Zwar wurden erste Schritte in Richtung Frieden, Dialog und Übergangsjustiz (Transitional Justice) unternommen, doch nicht alle fühlen sich ausreichend gehört und in ihren Belangen berücksichtigt. Bürgerbeteiligung und eine gestärkte Zivilgesellschaft sind von zentraler Bedeutung für einen inklusiven Dialog und eine nachhaltige Bearbeitung von Gewalt und Ungleichheiten im ganzen Land. Zwar brachte Äthiopiens Reformprozess eine erste Öffnung demokratischer und politischer Räume mit sich, jedoch begegnen zivilgesellschaftliche Organisationen weiterhin Hindernissen bei ihrer Arbeit. Frauen, junge Menschen und Minderheiten kommt eine Schlüsselrolle im Friedensprozess zu. Doch strukturelle Gewalt und Diskriminierung stehen ihrer Teilhabe und damit einer gerechten und wirksamen Friedensarbeit derzeit noch oft im Wege.


Projektpartner

Association of Pastoralist Community of Change (APCfC)
Center for the Advancement of Rights and Democracy (CARD)
Development for All (DfA)
Land for Life (LfL) Ethiopia
Ministry of Peace (MoP) Ethiopia
Setaweet Movement
TIMRAN

Projektstandorte

Addis Abeba
Benishangul-Gumuz
Oromia
Tigray

Zielgruppen

Zivilgesellschaftliche Organisationen und Netzwerke, die mit ihrer Arbeit inklusive Dialoge und Konfliktbearbeitung auf verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen unterstützen. Die zivilgesellschaftlichen Partnerorganisationen des ZFD engagieren sich zusammen mit Frauengruppen, Jugendgruppen, ehrenamtlichen Bürger*innen, Mediengruppen, Investor*innen, Gemeindevertreter*innen, traditionellen und religiösen Autoritäten, Regierungsvertreter*innen sowie gesellschaftliche Schlüsselpersonen und der lokalen Bevölkerung

ZFD-Fachkräfte (im Einsatz)

3

Stand

1. Quartal 2024