Projekt

Mit gesellschaftlichem Zusammenhalt zu mehr Frieden

Land

Mali
Sahel

ZFD-Akteur

EIRENE Internationaler Christlicher Friedensdienst

Projektland: Mali (Sahel, Westafrika). Hauptstadt: Bamako; Bevölkerung: rund 21 Mio. Menschen (17 pro km²). Unabhängigkeit: 1960 (von Frankreich); Regierungsform: semipräsidiale Republik. 2020 und 2021 kam es zu Militärputschen. Das Präsidentenamt hat seit 2021 Oberst Assimi Goita kommissarisch übernommen. Goita versprach eine Rückkehr zur Demokratie. Die für 2024 vorgesehenen Präsidentschaftswahlen wurden aber auf unbestimmte Zeit verschoben. HDI 2022: 188 (von 193 Ländern); GPI 2023: 153 (von 163 Ländern).


Projekt: Die ZFD-Partnerorganisationen (PO) und -Fachkräfte arbeiten in Mali v.a. in zwei Bereichen: in der Verwaltung natürlicher und extraktiver Ressourcen zum einen, und in der Gestaltung des friedlichen Zusammenlebens der Bevölkerung zum anderen. Die Arbeit mit Jugendlichen und Frauen steht dabei im Zentrum des Projekts. Sie benötigen Bestätigung, Selbstvertrauen und konkrete Fertigkeiten, damit sie sich besser in das gesellschaftliche und politische Geschehen einbringen können. Die PO bieten z.B. Workshops zur gewaltfreien Konfliktbearbeitung an Schulen und Unis, in Jugendgruppen und Vereinen an. Durch die Zusammenarbeit mit Medienpartner*innen wird die Reichweite des Projekts erhöht. Friedensjournalistisch aufbereitete Inhalte kommen so unter die Leute. Sie tragen dazu bei, das Konfliktpotential zu entschärfen anstatt es anzustacheln. Beim Thema Ressourcen setzen sich die PO dafür ein, dass auch die Interessen der Bevölkerung berücksichtigt werden. Vom Abbau der Bodenschätze profitiert sie bislang kaum. Menschenrechts-, Land- und Umweltfragen werden oft übergangen. Die PO bringen alle Beteiligten an einen Tisch, um auf einen sozial- und umweltverträglichen Abbau hinzuarbeiten.

Praxisbeispiel: Die ZFD-PO FDS setzt sich national und international für Nachhaltigkeit und Transparenz in der Rohstoffförderung ein. Mit dem ZFD richtet FDS das Augenmerk auf die Belange der Menschen vor Ort. Regelmäßige Dialogforen im Umfeld der Minen bringen alle Beteiligten an einen Tisch. Gemeinsam suchen sie nach Wegen, die alle Interessen berücksichtigen. Die Foren bereiten den Boden für die nachhaltige und faire Förderung des Goldes. Ihre Mitglieder erwerben Kenntnisse in Konfliktanalyse und gewaltfreier Konfliktbearbeitung.


Konfliktfelder: Mali ist wie der gesamte Sahel durch viele Konfliktherde gezeichnet: politische und wirtschaftliche Instabilität, innergesellschaftliche Spannungen, Konkurrenz um Ressourcen, Folgen des Klimawandels. Obwohl Mali reich an Bodenschätzen ist (v.a. Gold, aber auch Bauxit, Eisenerz u.v.m.), zählt Mali zu den ärmsten Ländern der Erde. Die Bevölkerung profitiert vom Abbau der „Schätze“ kaum. Im Umfeld der Minen gibt es vermehrt Konflikt- und Gewaltherde. Aber auch anderswo flammen lokale Konflikte häufig gewaltsam auf. Die Region hat sich zum Nährboden für extremistische Gewalt entwickelt. Terrorgruppen, Milizen und Banden verüben regelmäßig Anschläge und Überfälle. Die schlechten Lebensbedingungen erleichtern ihnen die Rekrutierung neuer Kämpfer. Die militärische Intervention durch anfangs Frankreich, dann Vereinte Nationen (VN) von 2013 bis 2023 hat die Sicherheitslage nicht verbessert. Der Alltag vieler Menschen ist weiterhin von Gewalt, Angst und Unsicherheit geprägt. Nach den Militärputschen in 2020 und 2021 wurden die Möglichkeiten von Zivilgesellschaft und Medien eingeschränkt. Seit 2021 haben sich die Beziehungen zwischen Mali, EU und VN rapide verschlechtert. Stattdessen hat die Militärjunta die Beziehungen zu Russland ausgebaut.


Projektpartner

Fokus Sahel (Berlin/Deutschland)
Fondation pour le Développement au Sahel (FDS)
Groupe de Formation, Consultation et Etude (G-FORCE)
Organisation pour Ia Réflexion, Ia Formation et I'Éducation à Ia Démocratie et au Développement (ORFED)

Projektstandorte

Distrikt Bamako
Region Koulikoro
Region Ségou
Region Sikasso

Zielgruppen

Jugend- und Frauenorganisationen, Schüler*innen und Lehrer*innen, Journalist*innen, Gemeinde- und Dorfvorstehende, Schlüsselakteur*innen des Goldabbaus und der Nutzung natürlicher Ressourcen sowie politische Entscheider*innen und Vertreter*innen von Forschung und Medien in Deutschland, Goldschürfer*innen, Ackerbäuer*innen und Viehzücher*innen

ZFD-Fachkräfte (im Einsatz)

3

Weitere Informationen

Informationen zum Schwesterprojekt in Burkina Faso und Niger finden Sie hier.

Stand

3. Quartal 2024