Vernetzt für Frieden
Forum4Peace
Die Lage auf Mindanao gibt momentan wenig Anlass zu Hoffnung und Zuversicht. Und doch finden sich weiterhin Menschen, Initiativen und Nichtregierungsorganisationen, die unermüdlich auf eine friedliche Entwicklung hinarbeiten. Um sie zu unterstützen und untereinander zu vernetzen, wurde die Plattform Forum4Peace geschaffen.
Ein Forum für den Frieden
„Wenn die Menschen in den Konfliktregionen das Gefühl haben, sie können mitreden und werden auch gehört, dann ist das schon ein wichtiger Schritt zu besserer Verständigung“, sagt ZFD-Fachkraft Patrick Graf. Er unterstützt die Partnerorganisation „Civil Society Organisation – Forum for Peace“ beim Aufbau der Plattform www.forum4peace.org. Anfang 2017 ist die interaktive Internetseite an den Start gegangen. Seitdem wird sie mit Leben gefüllt.
Berichte, Diskussionsforen, Videos und ein gemeinsamer Aktionskalender sollen den Austausch von Informationen im Forum für Frieden anregen. Die erhoffte Wirkung: enger zusammenarbeiten, Kräfte bündeln, besser wahrgenommen werden und den Einfluss in der Politik steigern. Alles in allem, den Friedensprozess effektiver unterstützen.
Die akute Krise lähmt die präventive Kraft
Wegen der monatelangen Kämpfe in der Region Marawi kommen die Aktivitäten von Forum4Peace in letzter Zeit nur sehr eingeschränkt voran. Die Partnerorganisationen wenden ihre Kräfte zur Bewältigung der akuten Krisensituation auf, statt sie in den Aufbau von Friedennetzwerken investieren zu können. „Die Organisationen in der Lanao Region versuchen so gut es geht, den Hunderttausenden Vertriebenen zu helfen. Andere Aktivitäten bleiben liegen“, sagt Graf.
Das Ziel: Mehr mit- statt gegeneinander
Patrick Graf ist jedoch zuversichtlich, dass die Arbeit fortgesetzt werden kann. Wenn mehr Mittel zur Verfügung stünden, könnte sogar noch mehr erreicht werden.
"Wenn nicht alles nur auf ehrenamtlicher Basis liefe, könnte das Forum4Peace noch viel mehr Menschen erreichen. Mit einem kleinen, festen Redaktionsteam könnten wir mehr Gruppen stärken und Online-Diskussionsrunden beständiger moderieren. Dann würden bestimmte Gruppen wieder mehr miteinander statt gegeneinander reden“, ist er überzeugt.
Wie überall auf der Welt sind auch auf den Philippinen die jungen Menschen besonders internetaffin. Männliche Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren werden besonders häufig von radikalen Gruppen angesprochen. „Wenn wir mit dem Forum4Peace durch ausgewogene Informationsangebote ein kleines Gegenwicht zu einseitiger Propaganda schaffen könnten, wäre das ein großer Erfolg“, hofft Graf.
Patrick Graf ist Medienberater und arbeitet seit knapp zwei Jahren für den Zivilen Friedensdienst. Der Kölner unterstützt die „Civil Society Organisation – Forum for Peace“ aus Iligan City in den Bereichen konfliktsensibler Journalismus, Medienadvocacy, Erarbeitung digitaler Strategien und der Produktion audiovisueller Inhalte.
Fotos: GIZ/Patrick Graf, Logo: Forum4Peace