Veränderung jetzt!
Philosophie der kleinen Schritte
LOJAs "Transfomer" nehmen den gesellschaftlichen Wandel in die Hand. Mit Gleichgesinnten veranstalten sie Aktionen in der Öffentlichkeit. So sind sie direkt an den Menschen dran. Das belebt den Dialog – und findet nicht nur regen Zuspruch, sondern motiviert auch andere, sich stärker zivilgesellschaftlich zu engagieren.
Veränderung selbst in die Hand nehmen
Das "Transformer"-Projekt stärkt zivilgesellschaftliches Handeln. Engagierte Leute zwischen 20 und 30 Jahren stoßen gesellschaftliche Veränderungen an. Der öffentliche Raum ist ihre Bühne. Mit Kunst-, Kultur- und Bildungsveranstaltungen machen sie auf Missstände aufmerksam, bringen die Leute ins Gespräch – und leben ganz nebenbei ein Miteinander über ethnische Grenzen hinweg.
"Transformer" bauen Brücken
Ein- bis zweimal im Jahr finden die sogenannten „Civic Activism“-Trainings statt. Die Gruppen sind ethnisch gemischt, gesprochen wird Englisch. Anschließend führen alle Teilnehmenden eigene „Transformer-Projekte“ um – ebenfalls mit gemischten Aktionsgruppen. Bislang konnten mehr als 40 junge Aktivistinnen und Künstler trainiert werden. 2017 wurden in Tetovo und Štip über 20 öffentlichkeitswirksame Aktionen durchgeführt.
Du bist die Veränderung
"Zweifle niemals daran, dass eine kleine Gruppe umsichtiger und engagierter Bürger die Welt verändern kann. Tatsächlich ist dies der einzige Weg, wie die Welt jemals verändert wurde." – Margaret Mead (1901-1978), US-amerikanische Ethnologin
Getreu diesem Motto sind die "Transfomer" überzeugt, dass sie den gesellschaftlichen Wandel anstoßen können, wenn sie lokal aktiv werden. Hier gibt es Themen, die alle etwas angehen. Im gemeinsamen Engagement gegen die Missstände in ihrer Stadt werden festgefahrene Furchen -wie ethnische Trennungen- fast selbstverständlich überwunden. Verantwortliche aus Politik und Wirtschaft, aus Religion und Gesellschaft sind hier greifbar. Die öffentlichkeitswirkamen Aktionen der "Transformer" nehmen sie in die Pflicht.
Spirit der Transformation
"Ich war schon bei vielen Seminaren als Trainerin und Teilnehmerin. Da ich die Situation der Jugendlichen in Mazedonien kenne, hätte ich nicht erwartet, so viele junge Leute zu treffen, die voller Energie und Handlungsbereitschaft sind. Was dieses Projekt mit dir macht? Es gibt dir Mut und Vertrauen, für deine Anliegen einzutreten." – Njomza Dragusha, Umweltingenieurin und Gemeindeaktivistin, als externe Trainerin bei den „Civic Activism“-Trainings dabei.
Für eine bessere Zukunft im Hier und Jetzt
"Jede Idee, die die Teilnehmenden vorstellten, war Zeugnis einer engagierten Jugend, die eine bessere Zukunft will und sich jetzt dafür einsetzen möchte. Jedes ihrer Projekte verfolgte einen interessanten und inspirierenden Weg, die jeweilige Botschaft rüberzubringen. … Allen ging es um Verbesserung und darum, eine positive Sicht auf die Zukunft zu verbreiten." – Oliver Musovik, Künstler, Mentor und Trainer im "Transformer"-Projektteam
Teamplay ohne Ball
"Ich hoffe, dass unser Projekt von tauben Ohren gesehen wird und einen positiven Effekt bringt." – Valon Kuqi, Leiter des Luftbasketball-Projekts in Tetovo.
Jugendliche veranstalten ein Basketballturnier. Alles ist vorhanden: Spielerinnen und Zuschauer, Schiedsrichter, Cheerleader. Doch was fehlt, sind die Körbe und der Ball. Die Jugendlichen spielen trotzdem – und machen mit dieser pantomimischen Performance auf die maroden Zustände im öffentlichen Raum aufmerksam.
Räume schaffen
"Dadurch, dass alle Passantinnen und Passanten mitmachen konnten, sich setzen, lesen und mitdiskutieren, wurde ihnen die Notwendigkeit eines öffentlichen Leseraums erst richtig bewusst." – Hatixhc Qazimi, Leiterin des Projekts „Reading Place“
Der Gehweg wird zum Lesesaal: An verschiedenen Orten Tetovos wird mit Zelt, Stühlen und Büchern ein temporärer Lesesaal geschaffen. Die Aktion bringt die Menschen zusammen und macht auf das Fehlen von öffentlichen Räumen zum Lesen, Lernen und Diskutieren aufmerksam. Nicht mal die Stadtbibliothek hat einen solchen.
Den Kahlschlag stoppen
"Die Reaktionen der Leute [auf der Straße] waren sehr positiv. Viele boten ihre Hilfe an, äußerten ihre Zustimmung und waren bereit, das Projekt zu unterstützen." – Elisa Musliu, Wirtschaftsstudentin in Tetovo und Leiterin des Projekts „What have you done“.
„What have you done“ macht mit nachdenklichen bis provokanten Schildern an Bäumen auf die ökologischen Schäden im Stadtgrün von Tetovo aufmerksam. Albanische und mazedonische Studierende haben sich hierfür zusammengetan.
Kunst der Veränderung
"Ich dachte immer, dass Kunst nur der Schönheit dient. Jetzt habe ich gelernt, dass Kunst sehr viel mehr ist als Schönheit und Dekoration – dass Kunst wichtige soziale Themen aufgreifen kann", sagt ein Teilnehmer am "Civic Activism"-Training.
Ob Graffiti-Aktion oder Kulturfestival, die Transformers setzen auf die Kraft der Kreativität im öffentlichen Raum, um die Menschen zum Nachdenken anzuregen und miteinander ins Gespräch zu bringen.
Das Projekt "Transformer" wird vom Center for Balkan Cooperation LOJA aus Tetovo in Kooperation mit der Association of the Textile and Leather Industry Workers 'The Silent Majority / LOUD' aus Štip durchgeführt. Unterstützt werden sie dabei durch USAID und den ZFD.
Fotos: Transformer-Projekt