Auf Augenhöhe
Die Partner des ZFD in Guinea
Der Zivile Friedensdienst arbeitet Hand in Hand mit drei guineischen Partnerorganisationen zusammen, die sich für Frieden, Demokratie und Menschenrechte einsetzen. Durch die gemeinsame Arbeit ist es vielerorts bereits gelungen, Gewalt einzudämmen und vorzubeugen.
OGDH - Organisation Guinéenne de Défense des Droits de l'Homme
Die Nichtregierungsorganisation OGDH setzt sich seit 1990 für die Wahrung und Verteidigung der Menschenrechte in Guinea ein. Sie prangert Menschenrechtsverletzungen durch Militär und Polizei an und kümmert sich um Opfer. Die Organisation stellt sich auch neuen Herausforderungen: Als um die Jahrhundertwende hunderttausende Menschen aus Sierra Leone und Liberia in Guinea Schutz suchten, machte sich die OGDH für die Rechte der Geflüchteten und für ein friedliches Zusammenleben in den Aufnahmegemeinden stark. Als die Ebola-Epidemie (2014 bis 2016) das Land erschütterte und auch bestehende interethnische Spannungen verschärfte, informierte sie über Ansteckungswege und Schutzmaßnahmen. Seit 2011 setzt sich die OGDH gemeinsam mit der internationalen Nichtregierungsorganisation FIDH offensiv für die Opfer der gewaltsamen Ausschreitungen des letzten Jahrzehnts ein. In der Kooperation mit dem ZFD stehen die Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und aufgebrachten Jugendlichen im Fokus der Arbeit. Die OGDH unterhält neben ihrem Hauptsitz in Conakry Büros in allen regionalen Hauptstädten des Landes. Mitbegründer der OGDH ist die heutige ZFD-Fachkraft Aboubacar Souaré.
CNPG - Coalition Nationale pour Ia Paix en Guinée
Die Nationale Friedenskoalition Guineas (CNPG) ist eine Dachorganisation zivilgesellschaftlicher Friedensakteure. Direkt nach ihrer Gründung 2010 begann die CNPG damit, ein „Spinnennetz des Friedens“ aufzubauen, ein landesweites Netzwerk zur Prävention von Gewalt durch zivile Konfliktbearbeitung. In allen Regionen und Städten Guineas gibt es mittlerweile fest installierte Friedenskomitees, in denen alle gesellschaftlichen Gruppen vertreten sind. Die Ehrenamtlichen identifizieren Konflikte und suchen mit den Betroffenen gewaltfreie Auswege. Außerdem bringen sie konfliktträchtige Themen zur Sprache, etwa interethnische Vorurteile und Übergriffe, Menschenrechtsverletzungen, politisch motivierte Gerüchte, Wahlbetrug, Landrecht oder die Ebola-Epidemie. Das „Spinnennetz“ versteht sich sowohl als Frühwarnsystem, als auch als Streitschlichter: Konfliktpotentiale sollen erkannt und entschärft werden, bevor es zu Gewalt kommt. Die CNPG hat sich als wichtige Friedenskraft im Land etabliert, die zugleich präventiv und friedensstabilisierend wirkt. Sie arbeitet unter anderem mit der guineischen Menschenrechtsorganisation OGDH und dem Ministerium für Menschenrechte (Ministère des Droits de I'Homme et des Libertés Publiques) zusammen. Die Fachkräfte des ZFD stehen der CNPG zur Seite.
Plateforme des Jeunes leaders de l'axe pour la Démocratie et le Développement
Als Ergebnis der Zusammenarbeit mit den Jugendlichen in Bambeto (Conakry) entstand eine Nichtregierungsorganisation, die inzwischen staatlich anerkannt ist, die PJDD. Sie ist ein wichtiges Element der weiteren Arbeit für Gewaltminderung und Demokratisierung.
Foto Header: WFD; Foto Teaser: OGDH/FIDH