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UN-Gedenktag: Gewalt gegen Frauen beenden
22.11.2023Geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist überall auf der Welt allgegenwärtig. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass mehr als 35 Prozent aller Frauen und Mädchen weltweit mindestens einmal im Leben Opfer sexualisierter oder physischer Gewalt sind.
Die UN-Kampagne „Orange The World“ macht auf diese Gewalt aufmerksam: vom Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte. In diesem Zeitraum finden zahlreiche öffentlichkeitswirksame Aktionen statt. In Deutschland werden zum Beispiel viele öffentliche Gebäude orange angestrahlt.
Der Zivile Friedensdienst setzt sich dafür ein, dass die Gewalt endet und dass Mädchen und Frauen in Sicherheit leben und an der Gestaltung einer friedlichen Gesellschaft mitwirken können. Wir nehmen den Gedenktag zum Anlass, heute erfolgreiche Initiativen des ZFD und seiner Partner aus Guatemala, Burundi und Nepal vorzustellen. Die drei Projekte stehen stellvertretend für viele andere, in denen sich der ZFD und seine Partner 365 Tage im Jahr für ein Ende der Gewalt an Frauen und Mädchen einsetzen.
Guatemala: Schutzbegleitung für Menschenrechtsverteidigerinnen
Der ZFD-Träger peace brigades internationale (PBI) begleitet Menschenrechtsverteidigerinnen (MRV) in Guatemala, die sich für Landrechte und die Rechte indigener Gemeinschaften und Frauen einsetzen und dabei traditionelle Geschlechterrollen in Frage stellen. Die Mitglieder des Kollektivs TZK'AT sind dabei erheblichen Angriffen und Drohungen ausgesetzt. PBI begleitet sie unter anderem bei Heilungstreffen, die sie zur Unterstützung von Frauen in Gemeinden fernab der Hauptstadt veranstalten. Dabei steht die Förderung der Resilienz der indigenen Menschenrechtsverteidigerinnen im Mittelpunkt. Die Treffen tragen auch zur Stärkung von Netzwerken zwischen den Teilnehmerinnen bei, die im Anschluss Frauen in ihren Gemeinden mit den erlernten Heilungsansätzen unterstützen.
Burundi: Frauen stärken und Gesetze ändern
Burundi ist immer noch durch den Bürgerkrieg traumatisiert. Gewalt gegen Frauen gehört zum Alltag. Daher organisierte die Partnerorganisation des ZFD-Trägers Weltfriedensdienst MIPAREC kürzlich zwei Veranstaltungen für burundische Bürger*innen. Sie arbeiteten Strategien aus, um verschiedene Ministerien zu den Themen geschlechtsspezifische Gewalt und Gleichberechtigung zu sensibilisieren. MIPAREC gehört mit 15 NGOs einer strategischen Gender-Allianz an, die im ständigen Austausch zu Gender-Themen und Advocacy für Frauen stehen. Auch die zwölf Friedenskomitees, die MIPAREC im Land initiiert hat, arbeiten zu Frauenrechten und geschlechtsspezifischer Gewalt: Sie begleiten Selbsthilfegruppen traumatisierter Frauen und setzen sich für entsprechende Gesetzesänderungen auf kommunaler Ebene ein, sodass geschlechtsspezifische Gewalt als Straftat verfolgt werden kann.
Nepal: Aufklärung über Frauenrechte und häusliche Gewalt
In Nepal unterstützt der ZFD-Träger PBI gemeinsam mit der Partnerorganisation COCAP ein Peer-Learning-Netzwerk von aktuell 113 Menschenrechtsverteidiger*innen. Durch regelmäßige Trainings in holistischer Sicherheit, Netzwerktreffen und die Zusammenarbeit mit relevanten nationalen und internationalen Akteuren tragen PBI und COCAP zur Stärkung der MVR bei. So werden beispielsweise Aktionen wie Kundgebungen, Interaktionsprogramme oder Straßentheater organisiert. Dazu nutzen die Mitglieder Anlässe wie den Internationalen Frauentag und die 16 Aktionstage zwischen dem Tag gegen Gewalt an Frauen und dem Tag der Menschenrechte. Dabei klären sie über Frauenrechte, Hilfe bei häuslicher Gewalt und sexuelle Selbstbestimmung auf.
Mehr über das Kollektiv TZK'AT in Guatemala erfahren Sie auf den Seiten von pbi Guatelma (auf Spanisch). Der Textabschnitt über die Arbeit der Partnerorganisation MIPAREC in Burundi wurde dem aktuellen Jahresbericht des Weltfriedensdienstes (S.12) entnommen. Mehr zur Partnerorganisation COCAP lesen Sie auf der Website der Initiative. Weitere Informationen zum Tag gegen Gewalt an Frauen gibt es auf der Website von UN Women Deutschland.
Logo oben: Vereinte Nationen.
Das Foto in der Mitte zeigt ein Friedenskomitee in Burundi und stammt vom Weltfriedensdienst.