Aktuelles

Tag der Menschenrechte: Gerechtigkeit für alle

Am 10. Dezember jährt sich die Verabschiedung der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum 75. Mal. Zahlreiche Aktionen rund um das besondere Jubiläum machen darauf aufmerksam, dass es auch gegenwärtig vielerorts zu schwerwiegenden, teils systematischen Menschenrechtsverstößen kommt.

Die Vereinten Nationen haben den diesjährigen Tag der Menschenrechte unter das Motto „Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit für alle“ gestellt. Damit wird ausgedrückt, dass der universelle Anspruch der Menschenrechtserklärung gerade auch angesichts enormer globaler Herausforderungen wie Kriegen und Konflikten, Pandemien, Klimawandel oder sozialen Ungleichheiten einen Orientierungsrahmen bietet.

Der Zivile Friedensdienst setzt sich mit seinen Partnerorganisationen und mehr als 380 internationalen Fachkräften in rund 45 Ländern für ein friedliches und gerechtes Miteinander ein. Menschenrechte und Frieden gehören zusammen, das eine ist ohne das andere nicht möglich.

Wir möchten das 75. Jubiläum der Verabschiedung der Menschenrechte zum Anlass nehmen, drei unserer Projekte auf drei Kontinenten vorzustellen. Die Beispiele verdeutlichen, wie sich der ZFD gemeinsam mit seinen Partnern dafür einsetzt, dass Menschenrechte gewahrt und Menschen, die sich für diese Rechte einsetzen, besser geschützt werden.

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Kenia: Für die Rechte von Frauen und Mädchen

Wer sich in Kenia für Gerechtigkeit und Menschenrechte einsetzt, läuft Gefahr, diffamiert, bedroht, angegriffen oder verhaftet zu werden. Besonders gefährdet ist, wer als Frau für Frauenrechte eintritt. Der ZFD-Träger peace brigades international arbeitet deshalb mit kenianischen Menschenrechtsverteidiger*innen (MRV) zusammen, die sich für die Rechte von Mädchen und Frauen stark machen. In Zusammenarbeit mit kenianischen MRV wurde u.a. ein digitales Toolkit (=Werkzeugkasten) entwickelt, das grundlegende Informationen, Handlungsempfehlungen und Anlaufstellen enthält – sowohl für Betroffene als auch für Engagierte. 15 MRV fungieren als Toolkit-Organisers. Sie bilden ein Netzwerk, das sich in fünf informellen Siedlungen Nairobis für die Rechte von Mädchen und Frauen einsetzen. Vor Ort stehen sie den Menschen mit Rat und Tat beiseite.

Weitere Informationen finden Sie in unserer Projektdatenbank und bei PBI.

Mexiko: Stärkung von Menschenrechtsverteidiger*innen

Partnerorganisationen und Fachkräfte des ZFD-Trägers Brot für die Welt stärken zivilgesellschaftliche Akteure in ihrem Engagement für Menschenrechte, Gerechtigkeit und Frieden in Mexiko. Menschenrechtsverteidiger*innen (MRV) arbeiten in Mexiko unter extremer Anspannung, ihr Einsatz ist lebensgefährlich. Die ZFD-Partnerorganisationen beraten sie in punkto Sicherheit, analysieren Risiken, leisten psychosoziale Begleitung und vernetzen sie mit anderen Akteuren, damit sie trotz der Bedrohung ihrer Arbeit nachgehen können. Die Partnerorganisationen bilden sich zu Methoden der Konfliktbearbeitung fort und stoßen den Dialog mit Dritten an. Sie pflegen strategische Allianzen zu diplomatischen Vertreter*innen anderer Staaten in Mexiko und Abgeordneten des Europäischen Parlaments und machen über die Medien auf die Lage der Menschenrechte und ihrer Verteidiger*innen in Mexiko aufmerksam.

Weitere Informationen finden Sie in unserer Projektdatenbank.

Nepal: Starkes Netzwerk für Frieden und Menschenrechte

Die ZFD-Partnerorganisation COCAP ist ein Dachverband von über 40 lokalen Menschenrechts- und Friedensorganisationen in Nepal. Die Mitglieder engagieren sich in vielen Regionen des Landes für die Einhaltung der Menschenrechte und die Verbreitung gewaltfreier Konfliktbearbeitung. Die Zusammenarbeit zwischen COCAP und Fachkräften des ZFD-Trägers peace brigades international (PBI) konzentriert sich derzeit vor allem darauf, Menschenrechtsverteidiger*innen (MRV) auf Graswurzelebene zu stärken. MRV sind in Nepal oft Bedrohungen, Angriffen und Kriminalisierung ausgesetzt. Besonders gefährdet sind Frauen und MRV, die in relativer Isolation arbeiten, sei es aus gesellschaftlichen oder geografischen Gründen. Fortbildungen unterstützen sie dabei, ihre Sicherheit soweit es geht zu optimieren. Dazu trägt auch die Vernetzung mit anderen MRV und eine gemeinsame Advocacyarbeit bei. In sogenannten Peer-Learning-Gruppen schließen sich mehrere MRV dauerhaft zusammen, um sich gegenseitig zu unterstützen.

Weitere Informationen finden Sie in unserer Projektdatenbank und bei PBI.


Das Logo oben stammt von den Vereinten Nationen. Das Bild in der Mitte stammt von PBI und zeigt ein Wandbild in Nairobi mit Kernbotschaften gegen Gewalt an Frauen und für den Frieden. Toolkit-Organisers haben es gemeinsam mit den Menschen in der Siedlung entwickelt.