Aktuelles

Ministerin Schulze besucht ZFD-Projekt in der Ukraine

Im Januar 2023 besuchte Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, die ukrainische Hafenstadt Odessa. Sie verschaffte sich hier ein Bild davon, wie Unterstützung aus Deutschland mitten im Krieg in der Zivilgesellschaft ankommt.

Insgesamt vier Projekte besuchte die Ministerin, darunter auch das Nachbarschaftsprojekt „Social Cohesion in Odesa yards in times of war “, das mit dem ZFD-Träger forumZFD kooperiert. Svenja Schulze dankte dem Team vor Ort für seine Arbeit. „Solche Besuche sind sehr wichtig. Hier sehe ich, dass unsere Unterstützung auch wirkt. Natürlich erhalten wir auch Projektberichte, aber die können nicht alle Facetten zeigen“, sagte sie.

Mit der Ministerin waren auch Anka Feldhusen, die deutsche Botschafterin in der Ukraine, und Oleksandr Kubrakov, ukrainischer Vizepremierminister für Wiederaufbau, vor Ort. Sie kamen nicht nur in den Genuss der berühmten Fischsuppe des „Fisherman Yard“ (Fischer-Innenhof). Vor allem beeindruckte die Wärme und Gastlichkeit des Innenhofes, dessen Bewohnerinnen und Bewohner durch das Nachbarschafts-Projekt wieder näher zueinander gerückt sind. Das hat sie für die Krisenzeit gestärkt gemacht.

Nachbarschaftskultur in Innenhöfen

Bereits seit 2018 unterstützt der ZFD die zivilgesellschaftliche Organisation Zatsikavleni bei der Wiederbelebung einer Nachbarschaftskultur in Odessa. Städtische Innenhöfe werden hier zu multikulturellen Orten der Begegnung. So wächst der soziale Zusammenhalt in den Nachbarschaften. Die Menschen entwickeln Ideen für ihre Innenhöfe und erlernen neue Methoden wie gewaltfreie Kommunikation, Konfliktlösung und partizipative Entscheidungsfindung.

Kurz nach dem Beginn des Kriegs in der Ukraine im Februar 2022 wurde das Projekt an die neue Situation angepasst. Hilfsgüter wie Hygieneartikel, Lebensmittel und Medikamente werden gesammelt und verteilt und Keller als Schutzräume vor möglichen Angriffen hergerichtet. Zatsikavleni leistet außerdem psychologische Unterstützung: Bei regelmäßigen Treffen können sich die Nachbarinnen und Nachbarn austauschen und emotionalen Halt finden.

Die Ukraine brauche „zivile Unterstützung, um stark zu bleiben“, sagte Ministerin Svenja Schulze bei ihrem Besuch. Der soziale Zusammenhalt sei nicht nur in Friedens- wie in Kriegszeiten notwendig, sondern unerlässlich für den Wiederaufbau des Landes.


Weitere Informationen zum Besuch der Ministerin und zum Nachbarschaftsprojekt in finden Sie auf den Seiten des forumZFD, in Beitrag „Ukraine: Nachbarschaftshilfe in Hinterhöfen“ und in unserer Projektdatenbank.

Foto: Artur Sadovnikov