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Medienarbeit für den Frieden

Medien können zur Deeskalation und Verständigung in konfliktgeladenen Situationen beitragen. Sie können Dialogräume schaffen, unterschiedliche Perspektiven sichtbar machen und gesellschaftliche Brücken bauen. Medienarbeit ist deshalb ein zentraler Bestandteil der Arbeit des Zivilen Friedensdienstes. 

In zahlreichen Projekten fördert der ZFD gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen beispielsweise Friedensjournalismus: Darunter versteht man eine Berichterstattung, die Kriege und Krisen nicht einseitig aus der Sicht nur einer Konfliktpartei darstellt, sondern die sich in den Dienst des Friedens stellt. Gerade auch regionale Initiativen können durch Friedensjournalismus zur gewaltfreien Konfliktbearbeitung beitragen.

Zur Medienarbeit für den Frieden gehört aber noch mehr: Etwa die Ausbildung lokaler Journalist*innen, die Entwicklung friedensfördernder Radio- und TV-Formate, Filmproduktionen oder Social-Media-Initiativen.

Heute stellen wir Ihnen beispielhaft drei Ansätze für friedensfördernde Medienarbeit aus drei Kontinenten vor.

Timor-Leste: Filmarbeit und Social Media

Der ZFD-Partner Casa de Produção Audiovisual (CPA) produziert audiovisuelle Medien, um den Friedensprozess in Timor-Leste voranzubringen. Erst seit 2002 unabhängig, blickt das Land auf eine lange, gewaltvolle Vergangenheit. CPA setzt wichtige Impulse zu deren Verarbeitung. Ihr Film „Jakarta 2“ beispielsweise ist eine preisgekrönte Auseinandersetzung mit der Besatzung durch Indonesien. Die Medienprofis nutzen auch Social Media für ihre Friedensmission. Hier greifen sie die Vergangenheit, aber auch Themen der Gegenwart auf. Mit dem Jugendfilmfestival FFTJ animieren sie Jugendliche, selbst zur Kamera zu greifen.

Mehr zum Medien-Projekt in Timor-Leste erfahren Sie in unserer Projektdatenbank.

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Ukraine: Monatlicher Trost im Heftformat

Das ukrainische Magazin Piznayko möchte Kinder im Grundschulalter dabei unterstützen, ihre traumatischen Kriegserlebnisse zu verarbeiten. Die Kinder finden im Monatsheft seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 vermehrt Informationen zu den Folgen dieser extremen Belastung und Anregungen, wie sie mit ihrer eigenen Betroffenheit besser umgehen können.

Alle bisher erschienen Ausgaben des Magazins Piznayko können Sie auf unserer Webseite herunterlanden.

Südsudan: Auf Sendung zum Frieden

Das Catholic Radio Network (CRN) vereint alle katholischen Radiosender des Südsudans. Zusammen informieren sie rund vier Millionen Menschen über alle Regionen hinweg, ausgewogen und konfliktsensibel. Die CRN-Programme sind auf Friedensförderung ausgerichtet und greifen Themen auf, die die Menschen unmittelbar betreffen. Ganz gezielt wenden sie sich an eine Bevölkerung, die jahrzehntelangen Bürgerkrieg erlebt hat, und arbeiten daran, ihre Teilhabe und den sozialen Zusammenhalt zu fördern. 2021 erhielt die ZFD-Partnerorganisation hierfür den Friedenspreis von Pax Christi International.

Mehr zum Radio-Projekt im Südsudan erfahren Sie in unserer Projektdatenbank.