Aktuelles

Klimakrise erfordert Ausbau Ziviler Konfliktbearbeitung

Vom 31.10.21 bis zum 12.11.21 findet die UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow statt. Zu diesem Anlass weist das Konsortium Ziviler Friedensdienst auf das zunehmende Konfliktpotenzial in der Klimakrise hin. Das Konsortium ZFD appelliert an die internationale Politik und an die verhandelnden Parteien für eine neue Bundesregierung, Maßnahmen Ziviler Konfliktbearbeitung deutlich auszubauen. Ziel muss es sein, Konflikte in der Klimakrise gewaltfrei und kooperativ zu bewältigen.

Konflikte brauchen Kooperation statt Konfrontation

Die Welt steht vor immensen Herausforderungen. Schon heute bedroht der Klimawandel die Lebensbedingungen vieler Menschen. Der Druck auf Umwelt und Ressourcen verschärft bestehende Konflikte und bringt neue hervor. „In dieser Situation müssen wir dafür sorgen, dass Konflikte nicht in gewaltsamer Konfrontation enden, sondern gewaltfrei gelöst werden und bestenfalls neue Kooperationen hervorbringen“, sagt Martin Vehrenberg, Sprecher des Konsortiums ZFD. „Das gelingt, indem Konflikte und ihre Ursachen gemeinsam mit allen Beteiligten analysiert und miteinander Lösungen entwickelt werden. So finden Menschen auch wieder Perspektiven für eine friedliche und sichere Zukunft.“

Konflikte brauchen gewaltfreie Bearbeitung

Deutschland verfügt mit dem Zivilen Friedensdienst über ein bewährtes Programm für Friedensförderung und Gewaltprävention, das in der Klimakrise an Bedeutung gewinnt. „Bereits jetzt sind wir in vielen Ländern aktiv, die besonders vom Klimawandel betroffen sind. Viele dieser Länder leiden unter schweren Krisen und Konflikten. Das ist kein Zufall,“, sagt Vehrenberg. „Politische Konflikte und ökologische Bedrohungen verstärken sich gegenseitig. Die Zerstörung von Umweltressourcen macht Spannungen und Konflikte wahrscheinlicher oder lässt sie eskalieren, diese wiederum führen zu weiterer Zerstörung. Ein Teufelskreis.“

Ziviler Friedensdienst muss wachsen

Der Bedarf an Ziviler Konfliktbearbeitung wird steigen. „Wir appellieren an die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker der UN-Klimakonferenz, Maßnahmen der Zivilen Konfliktbearbeitung zu stärken“, sagt Vehrenberg. „Unser Appell richtet sich besonders an die regierungsbildenden Gremien von SPD, Bündnis 90/ Die Grünen und FDP in Deutschland, die den deutlichen und planvollen Ausbau des Zivilen Friedensdienstes im Koalitionsvertrag verankern sollten“.

cop26-logo_zfd-teaser.jpg

UN-Klimakonferenz COP26 vom 31.10. bis 12.11.2021 in Glasgow

Auf der anstehenden Weltklimakonferenz, dem Gipfeltreffen aller 197 Mitgliedsländer, die die UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) ratifiziert haben, wird die Frage im Mittelpunkt stehen, wie die Ziele des Pariser Abkommens von 2015 noch erreicht werden können. Dazu gehört u.a. die Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf deutlich unter 2, möglichst sogar auf 1,5 Grad Celsius.

Ursprünglich sollte die Konferenz bereits Ende 2020 stattfinden, wurde aber aufgrund der Corona-Pandemie verschoben. UN-Klimachefin Patricia Espinosa warnte im Vorfeld der COP26 vor einem Scheitern des Treffens. Sie forderte alle Mitgliedsstaaten auf, nationale Aktionspläne vorzulegen. Greta Thunberg, Begründerin der FridaysForFuture-Bewegung, gab den Delgierten eine kleine Handlungsanweisung mit auf den Weg: Was müssen wir tun? Das Klima retten! Wann? Jetzt!“, skandierte sie bei ihrem jüngsten Protestmarsch in Stockholm. Es bleibt zu hoffen, dass die Botschaft ankommt.

Zum offiziellen COP26-Auftritt...
Zur UNFCCC-Hompage...
Zur FridaysForFuture-Homepage...

[ UNFCCC = United Nations Framework Convention on Climate Change / Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen ]

zfd-klima-hub_teaser-startfoto_bunke-wfd.jpg

ZFD im Kontext Klima, Konflikt, Kooperation

Der Zivile Friedensdienst und seine Partner arbeiten bereits an Konflikten, die durch die Klimakrise verschärft werden. Welche Beiträge die Friedensarbeit in der Klimakrise konkret leisten kann und wie Klima und Frieden zusammenhängen, erfahren Interessierte im Online-Hub „Frieden verbessert das Klima“, der im Juni 2021 an den Start gegangen ist und Beiträge aus Forschung, Methodik und Praxis der Friedensarbeit im Kontext der Klimakrise umfasst. Zum Hub...

zfd-klima-hub_teaser-zfd-speaker_neu.jpg

Im Hub „Frieden verbessert das Klima“ finden Sie auch ein Interview mit Anja Petz und Martin Vehrenberg, Sprecherin und Sprecher des Konsortiums Ziviler Friedensdienst. Hier werden die Relevanz Ziviler Konfliktbearbeitung und das Potenzial des ZFD zur Bewältigung der Klimakrise näher erläutert. Zum Interview...


Fotos (v.o., v.l.): Martina Rieken/ZFD; COP26-Logo, Tim Bunke/WFD; Christoph Seelbach/AGIAMONDO; KURVE Wustrow