Aktuelles
Kenia: Interreligiöser Dialog und Ökumene
12.09.2024In der Diözese von Malindi/Kenia leben Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und religiösen Traditionen zusammen. Gemeinsam mit der Partnerorganisation CIRDE fördert der ZFD-Träger AGIAMONDO den Dialog zwischen den Gruppen.
Die Diözese Malindi ist eine der größten des Landes und wird von Menschen unterschiedlicher religiöser Zugehörigkeit bewohnt, darunter Christ*innen, Muslim*innen, Hindus und traditionelle afrikanische Religionsgruppen. Nicht immer bleibt es friedlich zwischen ihnen. „Vor allem, wenn Begegnung und Austausch fehlen“, sagt ZFD-Fachkraft Chiara Gallarini. Dann entstehe Raum für Vorurteile und Misstrauen, was auch zu Gewalt führen kann. Viele Dörfer seien zudem sehr abgelegen, ihren Bewohner*innen mangele es an Bildung und Perspektiven. Fundamentalistische Ideen und Hetze, wie etwa die des Predigers Paul Mackenzie, der seine Gemeinde zum Todesfasten aufrief, seien derzeit ein großes Problem.
CIRDE, die Kommission für interreligiösen Dialog und Ökumene, versucht hier vor allem Wissen zu vermitteln und die Menschen aufzuklären – über radikale Ideologien und ihre Konsequenzen einerseits, aber auch über die positive Vielfalt der Glaubensgemeinschaften und gemeinsam gelebte Werte. CIRDE wurde 2019 von der Kenianischen Bischofskonferenz gegründet. Neben dem Landesbüro in der Hauptstadt Nairobi sind in den insgesamt vier Metropolregionen und 27 Diözesen zahlreiche lokale CIRDE-Teams vertreten. Sie setzen sich dafür ein, gegenseitiges Verständnis, Respekt und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Religionen zu fördern, um eine friedliche Koexistenz zu gewährleisten.
Rausgehen und die Menschen treffen
Persönlich vor Ort zu sein, mit den Menschen in Kontakt zu treten und auch gemeindeübergreifend Austausch anzuregen, zählt dabei zu den wesentlichen Aufgaben der Kommission. Chiara Gallarini und ihre Kolleg*innen legen deshalb oft weite Strecken mit dem Auto zurück, um auch die entlegensten Gemeinden zu erreichen. Damit ihre Besuche zu mehr Dialog und Wissen beitragen, organisiert das CIRDE-Team häufig Vorträge oder Gesprächsrunden und verteilt zuvor erstelltes Infomaterial. „Wenn es Nachmittag wird, leiten wir auch oft kleine Trainings an, die die Menschen aktivieren und Spaß machen“, sagt Gallarini.
Verständigung zwischen den Religionen
Das alles soll dazu beitragen, CIRDE in der Diözese noch bekannter zu machen und die Verständigung zwischen den Religionen weiter zu unterstützen. Diesem Prozess kommen Chiara Gallarinis Kenntnisse über Kommunikation und Netzwerke ebenso zugute wie ihr Fachwissen über interreligiösen Dialog oder Methoden interaktiven Lernens. Damit ergänzt sie die Expertise der lokalen Kolleg*innen, die das Land und seine Menschen genau kennen und wissen, wie gemeinsame Projekte am besten funktionieren können. „Indem wir unser Wissen zusammenbringen“, so Gallarini, „finden wir den besten Weg, die Gemeinschaften zu erreichen.“
Text: Eva Maria Helm und Chiara Gallarini. Diesen Beitrag haben wir gekürzt und angepasst von der Website des ZFD-Trägers AGIAMONDO übernommen.
Fotos: Chiara Gallarini/CIRDE
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auch in unserer Projektdatenbank.