Aktuelles

FriEnt Peacebuilding Forum 2021

Unter dem Motto „Translate – React – Act” tauschten sich Ende April hunderte Teilnehmende beim FriEnt Peacebuilding Forum 2021 zu aktuellen Trends und Perspektiven der Friedensförderung aus. Der ZFD beteiligte sich mit zwei Workshops an der digitalen Konferenz.

Mit knapp 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 54 Ländern war das Peacebuilding Forum 2021 ein großer Erfolg. In vertrauensvoller Atmosphäre diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft aus dem deutschsprachigen Raum und dem Globalen Süden innovative Ansätze und neue Perspektiven der Friedens- und Entwicklungspolitik. Nach ganzen 34 Online-Workshops (vom 27. bis 29. April) tauschten sich die Teilnehmenden vom 5. bis 6. Mai 2021 auf einer abschließenden digitalen Konferenz aus.

Das internationale FriEnt Peacebuilding Forum findet seit 2014 alle zwei Jahre statt und hat sich seitdem zur größten Konferenz im deutschsprachigen Raum zum Thema entwickelt. Gastgeberin war die Arbeitsgemeinschaft Frieden und Entwicklung (FriEnt). Das Konsortium ZFD ist dort Mitglied und richtete zwei Online-Session aus.

Netzwerke für Friedensförderung im Austausch

Am Online-Workshop „Weaving Peace – Networks for Peacebuilding in Exchange”  beteiligte sich unter anderem Dr. Mark Torres vom philippinischen ZFD-Partner „Institute for Peace and Development in Mindanao“ (IPDM) der Mindanao State University. Das Team des Friedensinstituts ergründet die Ursachen von Radikalisierung und Extremismus und gilt als Moderator im Friedensprozess in der Region. Im Workshop ging es um das Potenzial von Netzwerken für die Friedensarbeit. Rund 20 Teilnehmende aus neuen und schon länger bestehenden Netzwerken nahmen daran teil. Beispielhaft präsentierten sich REDPRODEPAZ, ein 2002 gegründetes kolumbianisches Netzwerk für den Multiakteursdialog zur Bearbeitung von Ressourcenkonflikten, sowie das ZFD-Projekt Southeast Asian University Partnership for Peacebuilding and Conflict Transformation“ (SAUP), ein Netzwerk der Universitäten in Kambodscha, den Philippinen, Osttimor und dem Zentrum für Konflikttransformation an der Universität Marburg.  Die Teilnehmenden hielten fest, dass Friedensnetzwerke dann erfolgreich sind, wenn sie auf eine solide Struktur und vertrauensvolle zwischenmenschliche Beziehungen aufbauen können und eine gemeinsame Vision teilen. So schaffen sie Vertrauen und können durch ihre Arbeit über ethnische Grenzen hinweg Vorbilder in Konfliktsituationen sein. Friedens-Netzwerke bieten zudem einen geschützten Raum in Gesellschaften, in denen die zivilen Handlungsspielräume ansonsten eingeschränkt sind.

Politische Partizipation von Frauen im Sudan

Um größere politische Beteiligung von mehrfach diskriminierten Frauen im Sudan ging es in einer Online-Session mit der ZFD-Partnerorganisation „Bana Group for Peace and Development“. Zwei Referentinnen unterstützen den intensiven Erfahrungsaustausch: Die Zahnärztin Safa Ibrahim Abdelrahim Osman und die Agrar-Ingenieurin Samia Ali Hamza Ali sind aktive Mitglieder der Organisation „Bana Group for Peace and Development“, in der sich mehrfach marginalisierte sudanesische Frauen engagieren. Beide Frauen berichteten, wie sie sich für eine Beteiligung von mehrfach diskriminierten und marginalisierten Frauen an der Übergangsregierung einsetzen. Sie haben unter anderem eine Studie zu den Bedürfnissen und Forderungen von mehrfach marginalisierten Frauen erstellt, mit der sie an verschiedene regionale, nationale und internationale Akteure herantreten wollen.

Die Workshop-Teilnehmenden forderten, dass nationale und internationale Akteure benachteiligte Frauen stärken und auf allen gesellschaftlichen Ebenen beteiligen sollten. Priorität solle die Beendigung von Diskriminierung und die Förderung der Selbstbestimmung haben. Die Teilnehmenden forderten: „Marginalisierte Gemeinden und vor allem die Frauen in diesen Gemeinden sind die Akteure, die gehört werden müssen und die in allen Gesellschafts- und Entscheidungsebenen teilnehmen sollten.“

48 Stunden intensiver Austausch

Nach insgesamt 48 Stunden voll von intensivem Erfahrungsaustausch ging das FriEnt Peacebuilding Forum 2021 zu Ende. Die lebhaften Diskussionen gaben den Teilnehmerinnen und Teilnehmern von über 200 Organisationen weltweit viele wertvolle Impulse für ihre weitere Arbeit.

Mehr zum FriEnt Peacebuilding Forum 2021 erfahren Sie auf der Website der Konferenz.

Foto: GIZ/ZFD