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Bolivien: Ausstellung „From the Look of Young Monkoxi“
15.05.2025Eine Wanderausstellung aus dem Herzen der bolivianischen Region Chiquitanía erzählt in beeindruckenden Bildern und Geschichten von der Utopie eines harmonischen Zusammenlebens zwischen verschiedenen Menschen. Dabei geht es um die Kultur und Lebensweise der indigenen Gemeinschaft der Monkoxi.
Acht junge Menschen haben in Fotografien ihre Vision von ihren Vorfahren und ihrer Heimat sowie ihre Sorgen um die Zukunft festgehalten. Die 41 Bilder der Ausstellung „From the Look of Young Monkoxi“ erzählen von Autonomie, Identität und Klimaschutz. Mit dem Fotoprojekt machten die jungen Leute für das Volk der Monkoxi nachvollziehbar, weshalb sie sich mit dem tropischen Trockenwald verbunden fühlen, wie er zu ihrer Geschichte und Identität gehört – und welchen Bedrohungen sie ausgesetzt sind. Unterstützt wurden sie bei der Realisierung der Präsentation von Fachkräften des ZFD-Trägers GIZ.
Die Ausstellung war bereits an ganz unterschiedlichen Orten in Bolivien zu sehen: von einem Schulhof bis zu den Ausstellungsräumen eines großen Museums, in Hochlandregionen ebenso wie in großen Städten. Begleitet wurde die Präsentation von den jungen Menschen der Monkoxi, die mit Besucher*innen über ihre Geschichten ins Gespräch kamen.
Geteilte Erfahrungen
„Wer einen anderen ansieht, sieht sich selbst an“, sagt ein Sprichwort. Diese Erfahrung teilten auch viele Besucher*innen der Ausstellung. Zum Beispiel ältere Frauen der indigenen Gemeinschaft der Aymara, die sich an ihre eigenen Großeltern und deren Leben auf dem Land am Ufer des Titicacasees erinnerten: eine andere Geografie, aber dieselben Hände von hart arbeitenden Menschen. Jugendliche aus den Städten wurden sich ihrer Privilegien und ihrer Verantwortung für den Ressourcenschutz bewusst. Und junge Migrant*innen aus der Hochebene Altiplano teilten die gleichen Erfahrungen mit Diskriminierung und Ausgrenzung.
Die Wanderausstellung ermöglichte bereits zahlreiche interkulturelle Begegnungen und trug zur Bewusstseinsbildung für die vom Klimawandel besonders betroffenen indigenen Gemeinschaften bei. Die Monkoxi-Gemeinschaft war eine der ersten, die für die Anerkennung ihres Territoriums kämpfte. Das Monkoxi-Volk ist heute rechtmäßiger Eigentümer von 256.000 Hektar Wald und bewirtschaftet diesen nachhaltig.
Mit ihren emotionalen Bildern und Geschichten verdeutlichen die jungen Ausstellungsmacher*innen, wie wichtig es ist, die Geschichte zu kennen, um die eigene Identität und die bedrohte Natur für die Zukunft zu bewahren.
Lesetipp: FotoVoz: Reconexión Monkoxɨ. Das Foto-Buch auf Spanisch und auf Englisch ist das sehens- und lesenswerte Ergebnis eines Fotoprojekts mit acht indigenen Jugendlichen, die in partizipativer Fotografie ausgebildet wurden und in diesem Rahmen Reportagen über die Kultur, Lebensweise und Herausforderungen der indigenen Gemeinschaften im bolivianischen Tiefland, insbesondere im Chiquitano-Trockenwald erstellt haben. Die Fotos oben stammen aus diesem Buch.
Fotos: ZFD/ GIZ