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Aachener Friedenspreis 2024 geht an ZFD-Partner
16.05.2024Gestern gab der Aachener Friedenspreis die diesjährigen Preisträger bekannt: Die Auszeichnung erhält die Youth Initiative for Human Rights (YIHR) aus Serbien, eine langjährige Partnerorganisation des ZFD. Ein weiterer Preisträger ist die Initiative „Omas gegen Rechts“. Die Preisvergabe findet am 1. September in Aachen statt.
Die Organisation YIHR erhält den Preis für ihren Einsatz für Frieden und Menschenrechte auf dem Westlichen Balkan. Seit über 20 Jahren bietet sie Austauschprogramme für Jugendliche in Serbien, Kroatien, Montenegro, dem Kosovo, Bosnien und Herzegowina an. Die Organisation ermächtigt Jugendliche, ihre Zukunft zu gestalten und die Gesellschaft demokratischer zu machen in einer Region, in der Nationalismus und Revisionismus immer noch stark sind, begründete die Jury des Aachener Friedenspreises die Entscheidung. Dieses Engagement könne auch für uns in Deutschland als Vorbild dienen, um dem erstarkenden Rechtsradikalismus entgegenzutreten.
Beitrag zum Frieden in der Region
„Ich freue mich riesig für das Team der Youth Initiative for Human Rights und gratuliere ihnen von ganzem Herzen", sagte Nataša Govedarica, Landesdirektorin des ZFD-Trägers forumZFD in Serbien. „Ich glaube, unser entscheidender Beitrag zum Frieden in dieser Region ist die Aufarbeitung der Kriege der 1990er Jahre. Die Fakten müssen gehört werden, ganz besonders von der jungen Generation. Dazu leistet YIHR einen unschätzbar wichtigen Beitrag.“
Ziel des ZFD-Partners ist es, den Dialog zwischen jungen Menschen über die Ländergrenzen hinweg zu fördern und einen Raum für Gespräche über kontroverse Themen zu schaffen. In Ländern wie Serbien, wo die Vergangenheitsbewältigung bewusst unterdrückt wird und insbesondere junge Menschen nicht mehr persönlich mit den Kriegsverbrechen der 1990er vertraut sind, spielt diese Arbeit laut Sofija Todorović, der Programmdirektorin der YIHR, eine entscheidende Rolle: „Wir glauben, dass die Demokratie in jedem einzelnen Land des westlichen Balkans ohne eine Aufarbeitung der Vergangenheit unvollkommen ist.“
Langjährige Partnerschaft
Gemeinsam organisieren YIHR und der ZFD-Träger forumZFD in der serbischen Hauptstadt Belgrad einmal im Jahr eine Gedenkveranstaltung anlässlich des Völkermords in Srebrenica, der in Serbien von weiten Teilen der Politik und der Gesellschaft verleugnet wird. Darüber hinaus haben sie gemeinsam mit weiteren Partnern das Kulturfestival „Miredita - Dobar dan" – „Guten Tag" auf Albanisch bzw. Serbisch – ins Leben gerufen. Das Festival bringt kosovarische Kultur nach Belgrad und serbische in die kosovarische Hauptstadt Pristina.
Im vergangenen Jahr wurden am Tag vor Beginn des Festivals in Pristina viele junge Menschen bei einem schrecklichen Amoklauf in Serbien getötet. Als Reaktion entzündeten die Besucher*innen des Festivals im kosovarischen Pristina Kerzen, um ihr Mitgefühl mit den Kindern, den Eltern und der serbischen Gesellschaft zu zeigen. „Für mich war das ein kleiner Beitrag zu einem besseren Verständnis und mehr Empathie zwischen den immer noch verfeindeten Gesellschaften", so Nataša Govedarica.
Der Text stammt von Victoria Weden und wurde zuerst auf Seite des forumZFD veröffentlicht. Für unsere Website wurde er leicht angepasst.
Mehr über die Arbeit der „Youth Initiative for Human Rights“ (YIHR) erfahren Sie auch in unserem Beitrag Serbien: „Aufgeben ist keine Option“. Mehr über die Preisverleihung erfahren Sie auf der Seite des Aachner Friedenspreises.
Das Foto oben zeigt eine Gedenkveranstaltung von YIHR anlässlich des Völkermords in Srebrenica, das Porträtfoto zeigt Nataša Govedarica. Fotos: forumZFD