Publikation

Friedensarbeit in einer zerbrechlichen Demokratie

Guinea Bissau nach dem Krieg

Die MitarbeiterInnen der Frauenrechtsorganisation Sinim Mira Nassequê („Denken wir an die Zukunft“) organisieren gemeinsam mit drei weiteren Kolleginnen und einer Friedensfachkraft des WFD Hilfe zur Selbsthilfe von Kriegsopfern.
Zu Beginn des Projekts musste das Team Detektivarbeit leisten: Menschen, die es be- sonders hart getroffen hatte, waren verstreut, und es gab keinerlei Hilfsprogramme. Auch in der Öffentlichkeit ist das Schicksal der zivilen Kriegsopfer kein Thema. Inzwischen jedoch haben die KollegInnen von SMN über zweihundert Betroffene ausfindig gemacht, mit ihnen gesprochen und die Informationen dokumentiert. Öffentlichkeitswirksam konnte das Projektteam zwei Diskussionen zur Problematik der Kriegsopfer im Rundfunk lancieren und sechs Spots im Fernsehen schalten.
Die Pilotphase des Vorhabens ist bereits beendet. Kernidee des zweijährigen Folgeprojekts ist das Empowerment der Opfergruppen. Zunächst wird den Betroffenen eine Anlaufstelle geboten und Raum geschaffen, schmerzliche Erfahrungen auszutauschen. Davon ausgehend soll eine eigenständige Interessensvertretung angeregt und unterstützt werden. Es wird aber auch darum gehen, das gesellschaftliche Bewusstsein über Kriegsursachen und -folgen zu schärfen, und damit zur Ächtung dieser Form der Konfliktaustragung beizutragen. Dabei soll nicht zuletzt das groteske Missverhältnis zwischen Anlass und Wirkung des Krieges thematisiert werden.

Erscheinungsdatum

ZFD-Akteur

Weltfriedensdienst

Sprache

Deutsch

Publikationsform