Projekt
Nicht aufgeben: Zivilgesellschaft unterstützen – Partnerorganisationen schützen
Land
ZFD-Akteur
Projektland: Myanmar (Südostasien). Hauptstadt: Naypyidaw; Bevölkerung: rund 55 Mio. Menschen (84 pro km²). Unabhängigkeit: 1948 (von Großbritannien; Regierungsform: seit 1962 de facto unter Militärherrschaft, von 2011 bis 2021 demokratische Elemente mit zivilem Präsidenten; erneuter Putschversuch am 1. Februar 2021, seitdem unter Militärgewalt. Human Development Index 2022: Rang 144 (von 193 Ländern); Global Peace Index 2023: Rang 145 (von 163 Ländern).
Projekt: Das Projekt ist in den Bundesstaaten Kachin, Mon und Shan angesiedelt. Alle drei Regionen sind von ethnischen Konflikten wie auch von Vertreibung, Umsiedlung und Flucht geprägt. Immer wieder aufflammende Kämpfe, ökologisch und sozial unverträgliche Großprojekte sowie anhaltende Arbeitsmigration in besser gestellte Nachbarländer wirken destabilisierend. Basisnahe zivilgesellschaftliche Organisationen in Myanmar und Fachkräfte des ZFD setzen sich für den sozialen Zusammenhalt und die Minderung von Fluchtursachen ein. Dazu fördern sie friedlichen Dialog, demokratische Teilhabe und konstruktive Interaktion zwischen den Bevölkerungsgruppen. Aufgrund des Putschversuchs des Militärs im Februar 2021 mussten die Partnerorganisationen ihre Arbeit stark einschränken und in der Folge anpassen, um nicht zur Zielscheibe der Militärregierung zu werden. Einige Projektmitarbeitende mussten fliehen.
Praxisbeispiel: Der Bildungsapparat ist nach dem Putschversuch des Militärs und der Corona-Pandemie weitgehend zusammengebrochen. Auch Akademiker*innen werden im Land kaum mehr ausgebildet. Deshalb hat eine PO diese Aufgabe übernommen. Sie qualifiziert junge Angehörige ethnischer Gruppen für den akademischen Austausch. So konnten bereits wissenschaftliche Beiträge auf internationalen Konferenzen eingereicht und persönlich präsentiert werden. Solche kleinen Schritte sind derzeit enorm wichtig, um der zunehmenden Isolation der Zivilbevölkerung in Myanmar entgegenzuwirken.
Konfliktfelder: Der Putschversuch im Februar 2021 hat zu Gewalt zwischen Oppositionsgruppen und der Junta geführt. Die Junta geht mit massiver Gewalt gegen die Zivilbevölkerung vor, darunter willkürliche Festnahmen, Folter, Todesfälle in Polizeigewahrsam und Luftangriffe auf Schulen, medizinische Einrichtungen, Dörfer und Städte. Die Zahl der Geflüchteten im In- und Ausland ist stark angestiegen und die Menschen vor Ort sind einer permanenten Bedrohung ausgesetzt. Auch die sozioökonomischen Folgen sind dramatisch: steigende Inflation, höhere Importpreise aufgrund von Devisenmangel, Rückgang des Tourismussektors, Rückzug internationaler Unternehmen und mangelnde Versorgung mit öffentlichen Dienstleistungen wie Gesundheit, Bildung, Infrastruktur und Rechtsstaatlichkeit. Dies führt zu steigender Arbeitslosigkeit, Ernährungsunsicherheit, Armutskriminalität und Drogenkonsum.
Projektpartner
Projektstandorte
Zielgruppen
ZFD-Fachkräfte (im Einsatz)
Weitere Informationen
Dieses Projekt wird mit Mitteln aus der Sonderinitiative „Geflüchtete und Aufnahmeländer“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.