Projekt

Mit Begegnung zu mehr Verständigung

Land

Israel
Naher Osten
Palästinensische Gebiete

ZFD-Akteur

AGIAMONDO

Projektländer im Nahen Osten:

Israel. Hauptstadt: Tel Aviv-Jaffa (de facto), Jerusalem (beansprucht); Bevölkerung: rund 9,5 Mio. Menschen (433 pro km²). Gründung: 1948 (gemäß UN-Teilungsplanfür Palästina); Regierungsform: parlamentarische Demokratie (keine schriftliche Verfassung, aber einzelne Grundgesetze). Human Development Index 2022 (HDI): Rang 25 (von 193 Ländern); Global Peace Index 2023 (GPI): Rang 143 (von 163 Ländern).

Palästinensische Gebiete. Hauptstadt: Ramallah (de facto), Ost-Jerusalem (beansprucht); Bevölkerung: rund 5,4 Mio. Menschen (2,2 Mio. im Gazastreifen, 5.853 pro km² sowie 3,2 Mio. im Westjordanland und Ost-Jerusalem, 557 pro km²). Gründung: 1988 „Staat der Palästinenser“ durch die Palästinensische Befreiungsorganisation PLO. Mit den „Osloer Verträgen“ zwischen Israel und der PLO ab 1994 Ausweitung der palästinensischen Selbstverwaltung im Gazastreifen und im Westjordanland. Aufgrund von Machtkämpfen zwischen den palästinensischen Lagern Hamas und Fatah wird der Gazastreifen seit 2007 von der Hamas, das Westjordanland und Ost-Jerusalem von der Fatah kontrolliert. Der Staat Palästina wird von mehr als 130 Staaten anerkannt, von Deutschland allerdings nicht. 2012 hat UN-Vollversammlung Palästina zum Beobachterstaat innerhalb der UN aufgewertet. Regierungsform: parlamentarisches Regierungssystem; seit 2006 fanden aber keine Parlamentswahlen mehr statt. HDI 2022: 111/193; GPI 2023: 134/163.


Projekt: ZFD-Partner und Fachkräfte arbeiten im kirchlichen und zivilen Umfeld zusammen und setzen sich für ein friedliches Miteinander ein. Dialog, Begegnung und kreative Methoden, wie Kunst und Musik wirken der zunehmenden gesellschaftlichen Spaltung entgegen. Es gibt Trainings in gewaltfreier Kommunikation und Konfliktbearbeitung sowie Organisationsberatungen in den Bereichen Advocacy, Netzwerkarbeit und Projektmanagement. Zusätzlich arbeiten die ZFD-Fachkräfte als Trainer*innen und Vermittler*innen mit Jugendlichen, ehemaligen Strafgefangenen, Migrant*innen, Geflüchteten, Lehrer*innen und Multiplikator*innen sowie Umweltaktivist*innen.

Praxisbeispiel: Verschiedene cross-border-Initiativen bringen Menschen aller Seiten zusammen, die sich ansonsten nicht begegnen würden. Die Träger setzten auf Dialog und Versöhnung, einer initiiert grenzübergreifende Umweltprojekte zur Erhaltung des gemeinsamen Lebensraums. Besonders hervorzuheben ist ein israelisch-palästinensischer Memorial Day. An der jährlichen Gedenkveranstaltung nehmen via Livestream mehrere hunderttausend Menschen teil.


Konfliktfelder: Der Nahostkonflikt besteht seit mehr als 75 Jahren. Bereits die Gründung Israels 1948 war von einem ersten Krieg begleitet. 1967 besetzte Israel u.a. das Westjordanland, den Gazastreifen und später Ost-Jerusalem – Gebiete, die nach dem UN-Teilungsplan von 1947 der palästinensischen Bevölkerung zustehen. Israel zog sich 2005 aus Gaza zurück, kontrolliert allerdings weiterhin Gazas Luftraum, die Landgrenze und die Hoheitsgewässer. 2006 eskalierte der Konflikt zwischen den beiden palästinensischen Lagern Hamas und Fatah. 2007 übernahm die Hamas die Kontrolle über Gaza. Seitdem haben Israel und Ägypten das Gebiet weitgehend abgeriegelt. Das Westjordanland ist ebenso bis heute von Israel besetzt. Die Bevölkerung ist Repressionen wie Enteignungen, Vertreibungen, Verhaftungen und Erschießungen ausgesetzt. Der völkerrechtswidrige israelische Siedlungsbau macht das Gebiet zu einem Flickenteppich, der eine Zweistaatenlösung zunehmend erschwert. Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, mit über 1.100 Todesopfern und der Verschleppung vom 240 Geiseln nach Gaza, eskalierte der Konflikt zum Krieg. Trotz internationaler Proteste setzt Israel seine Militäraktion in Gaza fort und nimmt dabei großflächige Zerstörungen und die erschwerte Versorgung der Zivilbevölkerung in Kauf. Schon vor dem Krieg herrschte dort eine humanitäre Krise. Jetzt ist die Lage katastrophal.

Projektstandorte

Bethlehem
Haifa
Jerusalem
Ramallah
Tel Aviv
Tabgha

Zielgruppen

Benachteiligte Bevölkerungsgruppen in Israel und den Palästinensischen Gebieten (Geflüchtete, Frauen, in Israel lebende arabische Bevölkerung, ehemalige Strafgefangene, palästinensische Bevölkerung in Ost-Jerusalem, Menschen mit Behinderung), Jugendliche, Lehrkräfte, Eltern, Schüler*innen, Angehörige sozialer Berufe und andere gesellschaftliche Multiplikator*innen, wie etwa die Mitarbeitenden der einzelnen Partnerorganisationen, aber auch die allgemeine Öffentlichkeit

ZFD-Fachkräfte (im Einsatz)

6

Stand

4. Quartal 2024