Projekt
Der Alltagsgewalt die Stirn bieten
Land
ZFD-Akteur
Projektland: Uganda (Ostafrika). Hauptstadt: Kampala; Bevölkerung: rund 47,1 Mio. Menschen (235 pro km²). Der Altersdurchschnitt der Bevölkerung liegt bei 16 Jahren. Unabhängigkeit: 1962 (von Großbritannien). Regierungsform: präsidiale Republik. Präsident Yoweri Museveni ist seit 1986 im Amt. Präsidentschafts- und Parlamentswahlen fanden zuletzt 2021 statt. Uganda ist mit rund 1,7 Millionen Geflüchteten das größte Aufnahmeland in Afrika. Human Development Index 2022: Rang 159 (von 191 Ländern); Global Peace Index 2023: Rang 124 (von 163 Ländern).
Projekt: Zwischen Einheimischen und Geflüchteten kommt es bei den ohnehin begrenzten Ressourcen schnell zu Konflikten, die nicht selten in Gewalt münden. Zugleich ist die häusliche Gewalt sehr hoch. Die Partnerorganisationen (PO) des ZFD arbeiten mit den Menschen vor Ort daran, diese Alltagsgewalt zu mindern. Einheimische und Geflüchtete werden zusammengebracht, um Spannungen abzubauen, bevor sie eskalieren. Sie lernen, Konflikte konstruktiv anzugehen und friedlich auszutragen wie etwa die gerechte Verteilung und nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen. Die Gewalt gegen Frauen und Mädchen wird eingedämmt, indem die PO Paare, Eltern und Lehrkräfte schulen, Kinder und Jugendliche stärken und Gemeinden und lokale Behörden für das Problem sensibilisieren. Darüber hinaus finden von Gewalt Betroffene bei den PO Unterstützung. Der ZFD bringt die Mitarbeitenden der verschiedenen PO zusammen, um voneinander zu lernen, die Arbeit zu verbessern. So finden z.B. PO-übergreifende Workshops zu Geschlechtergerechtigkeit und ziviler Konfliktbearbeitung statt.
Praxisbeispiel: ZFD-Partner ACFODE arbeitet im Geflüchtetencamp Kyaka II u.a. mit Ehepaaren. Die Paare lernen, respektvoll miteinander zu reden und Konflikte gewaltfrei anzugehen. Darüber hinaus erhalten sie praktische Hilfe für den Alltag, wie z.B. beim Verwalten des Haushaltsgeldes. ACFODE setzt auf gute Vorbilder, um häusliche Gewalt von innen heraus zu beenden. Schon 70 Paare haben das Programm bei ACFODE durchlaufen. Durch ihre Veränderung werden sie zum Vorbild für andere Paare. ACFODE bietet darüber hinaus Therapie- und Gesprächsangebote und einen Sparverein.
Konfliktfelder: Die Menschen in Uganda wurden jahrzehntelang geschunden. Den 70 Jahren ausbeuterischer Kolonialherrschaft folgten fast nahtlos 20 Jahre unter den Diktatoren Idi Amin und Milton Obote. Die Machtübernahme durch Yoweri Museveni 1986 brachte zwar positiven Wandel: Die politische, wirtschaftliche und soziale Lage besserte sich. Doch 1987 begann im Norden ein brutaler Bürgerkrieg, der erst 2006 weitgehend endete. Gewalt und Unterdrückung haben tiefe Wunden hinterlassen. Traumata sind verbreitet, Spannungen zwischen Bevölkerungsgruppen präsent. Die Armut ist groß; zugleich wächst die Bevölkerung rasant. Weiteren Druck üben die Folgen des Klimawandels und die große Zahl an Geflüchteten im Land aus. In Kombination mit akuten Konflikten um Land und Ressourcen, gepaart mit hoher Korruption, ergibt sich ein Konfliktpotential, das schnell in Gewalt mündet. Präsident Museveni regiert zunehmend autokratisch und repressiv. Es gelingt dem seit 39 Jahren amtierenden Machthaber immer seltener, positive Impulse zu setzen.
Projektpartner
Zielgruppen
ZFD-Fachkräfte (im Einsatz)
Weitere Informationen
Das Projekt befindet sich derzeit im Aufbau, sodass gegenwärtig noch keine Fachkraft permanent vor Ort ist.