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Tag der Menschenrechte: Unsere Rechte, unsere Zukunft
10.12.2024Der „Tag der Menschenrechte“ wird am 10. Dezember gefeiert und erinnert an die Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte im Jahr 1948. Menschenrechte gelten überall auf der Welt und für jeden Menschen. Dazu gehören unter anderem das Recht auf Leben, das Verbot der Folter, die Religions-, Versammlungs- und Meinungsfreiheit und die Gleichheit vor dem Gesetz.
Die Menschenrechte entwickeln sich seit ihrer Verabschiedung 1948 immer weiter: 2010 wurde zum Beispiel das Recht auf Wasser und Sanitärversorgung als Menschenrecht anerkannt, 2021 auch das Recht auf eine saubere, sichere, gesunde und nachhaltige Umwelt.
Zahlreiche Aktionen machen am Tag der Menschenrechte darauf aufmerksam, dass es gegenwärtig vielerorts zu schwerwiegenden, teils systematischen Menschenrechtsverstößen kommt. Kriege, bewaffnete Konflikte und Unterdrückung setzen die Zivilgesellschaft mehr denn je unter Druck. Die Vereinten Nationen haben den Tag der Menschenrechte 2024 unter das Motto „Our Rights, Our Future, Right Now“ gestellt. Damit wird verdeutlicht, dass Menschenrechte eine entscheidende Rolle für eine für friedliche, gerechte und inklusive Zukunft spielen.
Der Zivile Friedensdienst setzt sich seit 25 Jahren mit seinen Partnerorganisationen und internationalen Fachkräften für ein friedliches und gerechtes Miteinander ein. Menschenrechte und Frieden gehören zusammen, das eine ist ohne das andere nicht möglich.
Anlässlich des Tags der Menschenrechte möchten wir Ihnen heute an drei Beispielen verdeutlichen, wie das Engagement des ZFD für Frieden und Menschenrechte konkret aussieht.
Der Bedrohung die Stirn bieten
Die ZFD-Partnerorganisation ALUNA unterstützt Menschenrechtsverteidiger*innen (MRV) in Mexiko dabei, ihr Engagement trotz der permanenten Bedrohung aufrechtzuerhalten. MVR werden oft eingeschüchtert, bedroht und inhaftiert. Manche werden ermordet, manche verschwinden spurlos. Die Mitarbeitenden von ALUNA leisten psychosoziale Begleitung für zivilgesellschaftliche Organisationen, Journalist*innen und Gemeinden, die Bedrohung und Gewalt konfrontiert sind. Sie trainieren, wie sie mit der Belastung besser umgehen und sich wirkungsvoller schützen können.
Empowerment gegen Gewalt
Die ZFD-Partnerorganisation YWCA-DRC wurde 2001 von acht Frauen gegründet, um die Lebensbedingungen in der DR Kongo zu verbessern. Heute zählt die Young Women´s Christian Association DR Congo 104 Mitglieder, die landesweit aktiv sind. Sie bieten Mädchen und Frauen Weiterbildungen, psychosoziale und juristische Beratung sowie Angebote zur Traumatherapie z.B. mit Musik- und Theaterarbeit. Außerdem informieren sie regelmäßig an Schulen und via Radio über geschlechtsbezogene Gewalt und Möglichkeiten, sich zu widersetzen.
Schwiegen brechen, nicht Menschen
Von 1960-96 wütete in Guatemala ein Bürgerkrieg, der nicht genug aufgearbeitet ist. ZFD-Partner CECEP engagiert sich in der Erinnerungsarbeit, um das Leid der Bevölkerung zu würdigen und die erlittenen Menschenrechtsverletzungen anzuklagen. Mit Schüler*innen und Studierenden arbeitet das CECEP-Team daran, sie in ihrer Widerstandskraft zu stärken. Kreative Formate wie Malerei und Theater sind hier besonders erfolgreich. Im Dialog mit Zeitzeugen wird das Schweigen über die Gewalt aktiv gebrochen. So erlangen die Jugendlichen Verständnis und wappnen sich für eine friedliche Zukunft.