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Nepal: Vorhang auf für Veränderung

Vom 25. Februar bis zum 4. März fand in Kathmandu das internationale Theaterfestival NITF statt. 30 Produktionen aus neun Ländern waren zu sehen. Außerdem gab es Ausstellungen und Konzerte, Workshops und Debatten. „Theater ist ein ideales Medium, die Gesellschaft zu verändern“, ist die Überzeugung des Organisationsteams, darunter auch ZFD-Fachkraft Michael Thonhauser.

So stand das „Nepal International Theatre Festival“ (NITF) 2019 auch unter dem Motto „Theater für soziale Veränderung: eine künstlerische Reise“. Für das Festival waren Theatergruppen aus neun Ländern angereist, unter anderem aus Afghanistan, Bangladesch, Indien, Italien und Norwegen. Sie brachten ihre Stücke an vier Theatern in Nepals Hauptstadt Kathmandu auf die Bühne. Parallel dazu fanden Aufführungen in drei weiteren Städten Nepals statt.

Bei der Eröffnungsveranstaltung am 25. Februar waren auch der nepalesische Premierminister K. P. Oli und weitere Minister seines Kabinetts zugegen. Der Premier brachte seine Überzeugung zum Ausdruck, dass die friedliche Entwicklung eines Landes ohne Kunst, Literatur und Kultur niemals vollständig sein könne. Er versprach, die Theaterlandschaft im kommenden Haushalt stärker zu fördern als bisher.

Die größte englischsprachige Zeitung des Landes, die Kathmandu Post, hob in ihrem Editorial vom 26.2. die Bedeutung des Festivals hervor. Es falle in eine Zeit, in der die Angst vor Beschränkungen der Meinungsfreiheit gegenwärtig sei. Kreative Foren wie das NITF seien wichtige Orte, an denen abweichende und kontroverse Ansichten gezeigt und befördert werden könnten. Kultur brauche Unterstützung durch private und öffentliche Hand, wichtiger aber sei, die künstlerische Freiheit zu gewährleisten.

Sieben nepalesische Theatergruppen zeichnen für die Organisation des Festivals verantwortlich, darunter das Mandala Theatre in Kathmandu. Hier ist Michael Thonhauser als Fachkraft des Zivilen Friedensdienstes tätig. Der Österreicher ist Schauspieler und Regisseur, Theaterpädagoge und Coach und verfügt über langjährige Erfahrungen im Forumtheater. Beim NITF 2019 war er Teil des Organisationsteams.

Während des Festivals moderierte Thonhauser außerdem mit seinem nepalesischen Kollegen Som Nath Khanal die Podiumsdiskussion „Konflikttransformation und soziale Veränderung durch partizipatives Theater“. Som Nath Khanal ist Programmkoordinator am Mandala Theatre. Beim NITF 2019 fungierte er als verantwortlicher Festivalkoordinator.


Mehr über Theater als Wegbereiter des Friedens in Nepal erfahren Sie im Kapitel „Frieden lernen“ (S. 28-35) in der GIZ-Publikation „Nepalesischer Frieden, deutscher Beitrag“ von 2014.

 

Fotos: „Nepal International Theatre Festival“. Das obige Foto zeigt Ausschnitte aus sechs unterschiedlichen Theaterproduktionen, die im Rahmen des NITF 2019 aufgeführt wurden.