Aktuelles
Mit Bildung zum Frieden
23.01.2025Am 24. Januar ist der Welttag der Bildung. Dieser Tag geht auf einen Beschluss der UNO-Vollversammlung aus dem Jahr 2018 zurück und würdigt die zentrale Rolle von Bildung für Frieden und Entwicklung. Bildung ist unverzichtbar, um Ziele wie Geschlechtergerechtigkeit und die Bekämpfung von Armut zu erreichen.
In zahlreichen Projekten des Zivilen Friedensdienstes spielt Bildung eine Schlüsselrolle. Gemeinsam mit Partnerorganisationen setzt sich der ZFD beispielsweise dafür ein, durch Bildungsarbeit die Aufarbeitung gewaltbelasteter Vergangenheit zu fördern. Weiterbildungen zu Themen der zivilen Konfliktbearbeitung unterstützen Menschen vor Ort dabei, sich für Gerechtigkeit, Menschenrechte und Frieden einzusetzen. Initiativen der Friedenspädagogik, die sich speziell an junge Menschen richten, tragen dazu bei, Feindbilder abzubauen und Menschen unterschiedlicher Herkunft miteinander zu verbinden. Darüber hinaus sorgen Studiengänge, etwa in den Bereichen Friedensbildung und Konflikttransformation, sowie Projekte mit Lehrkräften dafür, dass diese Themen auch in die Lehrpläne integriert werden.
Anlässlich des Welttags der Bildung stellen wir Ihnen heute drei verschiedene Ansätze vor: aus Liberia und Sierra Leone, aus Nordmazedonien sowie aus den Philippinen.
Liberia und Sierra Leone: Weiterbildung zu Friedensstifter*innen
In Liberia und Sierra Leone werden junge Leute mit einer Kombi aus beruflicher und friedenspädagogischer Bildung dabei unterstützt, einen Job zu finden und als Friedensstifter*in in ihren Gemeinschaften zu wirken. Dort organisieren sie zum Beispiel Kampagnen zum Klimawandel oder Gesprächsrunden zwischen Jung und Alt. Einige Alumni haben sogar Radioprogramme aufgebaut, die friedensjournalistisch aufbereitete Inhalte senden. Viele Tausend junge Leute haben von dem Projekt bereits profitiert.

Nordmazedonien: Vielfalt macht Schule
Dem ZFD-Partner LOJA gelang in Nordmazedonien eine kleine Revolution: Bisher ist es Usus, dass Schüler*innen mit unterschiedlichen kulturellen Identitäten getrennt voneinander unterrichtet werden. Dank LOJA kann das in Zukunft anders aussehen: Multiethnische Bildung ist heute an allen staatlichen Universitäten Bestandteil des Lehramtstudiums. Die 2023 erschienene Broschüre „Multi-Cultural Education for Peace“ zeigt LOJAS Erfolgsweg und gibt Impulse für die schulische Bildung in den Balkanländern.
Philippinen: Online-Studiengang
Die Inselgruppe Mindanao im Süden der Philippinen ist seit langem von Armut und Gewalt geprägt. Zwar wurde 2014 ein Friedensvertrag vereinbart, doch die Gewalt reißt nicht ab. Um Auswege zu schaffen, haben IPDM, das Institut für Frieden und Entwicklung in Mindanao, und der ZFD einen Online-Masterstudiengang in Friedens- und Konfliktforschung erarbeitet, der 2023 erstmals angeboten wurde. Das Studienangebot verbindet akademisches Wissen mit praxiserprobten Methoden der zivilen Konfliktbearbeitung. Mit Unis in Kambodscha und Timor-Leste arbeitet der ZFD in gleicher Weise zusammen.
Fotos: KURVE Wustrow/LOJA, North Macedonia