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Corona-Pandemie: Kenia

In Kenia unterstützt der ZFD das Netzwerk „UMOJA – Radio for Peace“ der Partnerorganisation KCOMNET. Mehr als 40 Community-Radios sind Mitglied in dem Netzwerk. Ihr Anliegen ist es, konfliktsensibel über Themen zu berichten, die die Bevölkerung bewegen und sie in Diskussionen einzubinden.

Radio trägt so dazu bei, den gesellschaftlichen Frieden zu wahren und Spannungen abzubauen. Das ist gerade in Krisenzeiten wichtig, denn besonders dann verbreiten sich Falschnachrichten wie Lauffeuer. Sie schüren Ängste und nicht selten münden Spannungen dann in gewaltsame Auseinandersetzungen. Um dem vorzubeugen, konzentriert sich UMOJA mit Unterstützung der ZFD-Fachkräfte auf sachliche Aufklärung, beispielsweise durch einen  Corona-Fakenews-Alert. „Gerade in Krisenzeiten ist es Aufgabe des Community-Radios, den Menschen zu helfen, den Unterschied zwischen Fakten und Fälschung zu erkennen“, sagt Faith Chege, Journalistin und lokale Friedensfachkraft im UMOJA – Radio for Peace-Projekt. Tagesaktuell prüft eine Gruppe von sechs Journalistinnen und Journalisten Nachrichten im Internet auf ihren Wahrheitsgehalt. Gleichzeitig wird sondiert, welche Themen die Bevölkerung besonders beschäftigen. Das Team produziert auf dieser Basis Inhalte wie z.B. Clips, denen die Menschen vertrauen können. Die Clips werden auf Englisch, Swahili und Somali übersetzt und als Service-Pakete an alle 42 Umoja-Radiostationen und weitere kenianische Sender geschickt. Auf diese Weise werden 12 Millionen Hörerinnen und Hörer erreicht. Gleichzeitig gehen die Skripte und Clips auch an das Social Media-Team von UMOJA für Social Media-Messages, Collagen und kleine Video-Clips.

Um Geflüchtete und Binnenvertriebene in der Krise mit verlässlichen Informationen zu versorgen, sendet das UMOJA-Team das Material in das Camp Kakuma im Norden Kenias, wo mehr als 200.000 Menschen leben. 15 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren übersetzen es in bis zu 12 lokale Sprachen. Sie verbreiten es über Social Media und über Lautsprecherautos.

Darüber hinaus ist der ZFD in Kenia verstärkt für Menschen da, die Opfer von Stigmatisierung oder häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt wurden. Es wurde eine Hotline eingerichtet, an die sich Menschen in Not wenden können. Vermehrt vermitteln Fachkräfte auch bei Konflikten, die durch die Corona-bedingten Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens und die schlechtere wirtschaftliche Situation entstehen.

Foto: KCOMNET/GIZ