Projekt

Zusammenhalt fördern und Gemeinschaften für den Frieden stärken

Land

Südsudan

ZFD-Akteur

AGIAMONDO

Projektland: Südsudan (Ostafrika). Hauptstadt: Juba; Bevölkerung: rund 11,4 Mio. Menschen (18 pro km²). Unabhängigkeit: 2011 (vom Sudan); Regierungsform: offiziell präsidiale Republik, Wahlen haben aber seit dem Unabhängigkeitsreferendum 2011 nicht mehr stattgefunden. Die nächsten Wahlen sind für Ende 2024 vorgesehen. Seit 2011 ist die UN-Mission UNMISS im Land installiert, an der auch deutsche Streitkräfte beteiligt sind. Darüber hinaus ist internationales Militär im Rahmen der UN-Mission UNISFA im Grenzgebiet zum Sudan stationiert. Human Development Index 2021: Rang 191 (von 191 Ländern); Global Peace Index 2023: Rang 160 (von 163 Ländern).


Projekt: ZFD-Partnerorganisationen (PO) und Fachkräfte wirken der Gewalt und ihren Folgen und dem Auseinanderdriften der Gesellschaft entgegen, indem sie den sozialen Zusammenhalt in der Zivilbevölkerung stärken. Dies kann dann gelingen, wenn sich die Menschen mit ihrer von Gewalt geprägten Vergangenheit bewusst auseinandersetzen. Der Umgang mit der gewaltbelasteten Vergangenheit ist daher zentrales Thema im Landesprogramm Südsudan. PO und Fachkräfte bieten hierfür psychosoziale Begleitung an und schaffen Räume für Begegnung, Austausch und Dialog. So auch das Institut für Friedensarbeit der Katholischen Universität in Juba, mit dem der ZFD zusammenarbeitet. Das 2017 gegründete Institut bietet als einzige universitäre Einrichtung im Südsudan einen Bachelor in Friedensforschung sowie einen Master in Friedenskonsolidierung an. Zudem bestehen Kooperationen mit kirchlichen Organisationen wie z.B. den Justice and Peace Kommissionen in Rumbek, dem Jesuiten-Flüchtlingsdienst sowie mit dem Katholischen Radionetzwerk (CRN) in Juba. 

Praxisbeispiele: Das CRN vereint alle katholischen Radiosender des Landes. Zusammen informieren sie rund vier Mio. Menschen über alle Regionen hinweg in ausgewogener und konfliktsensibler Weise. Die CRN-Programme sind auf Friedensförderung ausgerichtet und greifen Themen auf, die die Gemeinden unmittelbar betreffen. Ganz gezielt richten sie sich an eine Bevölkerung, die jahrzehntelangen Bürgerkrieg erlebt hat, und arbeiten daran, gesellschaftliche Teilhabe und sozialen Zusammenhalt zu fördern. 2021 erhielten sie hierfür den Friedenspreis von Pax Christi International. 


Konfliktfelder: 2011 erklärte der Südsudan seine Unabhängigkeit vom Norden des Landes. Die Menschen schöpften Hoffnung auf Frieden – nach vielen Jahrzehnten Bürgerkrieg. Doch Ende 2013 eskalierte auch im jüngsten Staat der Erde die Gewalt zwischen verschiedenen Gruppen der Armee. Es kam zu massiven Übergriffen auf die Zivilbevölkerung mit hunderttausenden Toten und Millionen Vertriebenen. Nach wie vor leben rund 1,9 Millionen Menschen als Vertriebene im eigenen Land, mehr als 2,3 Millionen als Geflüchtete im Ausland. Es brauchte mehrere Anläufe, ein Friedensabkommen zu erwirken. 2020 gelang es den Hauptkonfliktparteien eine Einheitsregierung zu bilden. Doch die Lage bleibt kritisch. Interethnische Konflikte und der Kampf um Macht und Ressourcen bestimmen weiterhin das Geschehen. Immer wieder flammt bewaffnete Gewalt auf. Hinzu kommt die katastrophale Versorgungslage. Große Teile der Bevölkerung sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, mehr als die Hälfte ist von akutem Hunger bedroht.


Projektpartner

Catholic Radio Network (CRN)
Catholic University of South Sudan (CUoSS) – Juba Campus
Jesuit Refugee Services (JRS)
Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Diözese Rumbek
Jesuiten Rumbek

Projektstandorte

Diözese Rumbek
Juba
Rumbek

Zielgruppen

Studierende, Mitarbeitende der Partnerorganisationen, Mitglieder von Pfarrgemeinden, Frauen-, Männer- und Jugendgruppen, zivilgesellschaftliche und kirchliche Akteurinnen und Akteure, Journalistinnen und Journalisten

ZFD-Fachkräfte (im Einsatz)

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Weitere Informationen

Dieses Projekt wird mit Mitteln aus der Sonderinitiative „Geflüchtete und Aufnahmeländer“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.

Stand

1. Quartal 2024